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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

Aktuelle Ergebnisse aus dem Urothelkarzinomregister (UroNAT) von d-uo

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jörg Klier - Urologische Partnerschaft Köln (UPK), Köln, Deutschland; d-uo, Berlin, Deutschland
  • Rolf Eichenhauer - d-uo, Berlin, Deutschland
  • Manfred Johannsen - d-uo, Berlin, Deutschland
  • Frank König - d-uo, Berlin, Deutschland
  • Robert Schönfelder - d-uo, Berlin, Deutschland
  • Jörg Schröder - d-uo, Berlin, Deutschland
  • Elke Hempel - d-uo, Berlin, Deutschland
  • Christian Doehn - d-uo, Berlin, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocP 1.15

doi: 10.3205/25nrwgu43, urn:nbn:de:0183-25nrwgu439

Veröffentlicht: 2. April 2025

© 2025 Klier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie, die im Wesentlichen die Parameter der Krebsregistermeldung inkludiert. Seit 2021 ist zusätzlich das UroNAT-Register von d-uo aktiv. Im UroNAT-Register werden deutlich mehr Parameter zum Urothelkarzinom dokumentiert als in der VERSUS-Studie. Dieses Register ist bisher das einzige in Deutschland welches die Versorgungsrealität des Urothelkarzinoms abbildet. Wir präsentieren die Tumor- und Behandlungsdaten der bisher in UroNAT dokumentierten Patienten.

Methode: UroNAT wird über eine webbasierte Eingabemaske mit Daten befüllt. Die Teilnahme ist nicht an eine Mitgliedschaft bei d-uo geknüpft und wird mit bis zu 275 Euro pro Fall honoriert.

Ergebnisse: Bis August 2024 wurden 1.364 Patienten mit einem Urothelkarzinom im UroNAT-Register von d-uo dokumentiert. Von den 1.364 Patienten waren 77% Männer und 23% Frauen mit einem medianen Alter von 73 Jahren (Spannweite 29–99 Jahre). Die Makrohämaturie stellt in 43% der Fälle den Diagnoseanlass. Ein Tumor der Harnblase lag bei 96,2% der Patienten vor. Bei je 3,2% der Patienten war der Tumor im Harnleiter oder im Nierenbecken und bei 0,4% in der Harnröhre lokalisiert. In 57% lag ein Raucherstatus vor. Die häufigsten Begleiterkrankungen waren kardialer Genese (41,3%) oder Stoffwechselerkrankungen wie der Diabetes mellitus (9,8%). Die Klassifikation ICD-10 lässt eine genaue Beschreibung der Tumorlokalisation zu. So kommen für die Harnblase insgesamt 10 verschiedene Lokalisationen zur Anwendung. Die häufigsten Nennungen waren C67.9 („nicht näher bezeichnet“) mit 36,4% und C67.2 („laterale Harnblasenwand“) mit 25,7%. Die für die EORTC-Risikoklassifikation notwendigen Informationen zu Tumorzahl und Tumordurchmesser waren bei 86% bzw. 76% der Patienten verfügbar: Eine Tumorzahl 1, 2–7 bzw. 8+ betraf 53,8%, 29,9% bzw. 1,8% der Patienten. Ein Tumordurchmesser <3 cm bzw. ≥3 cm lag bei 74,8% bzw. 25,2% der Patienten vor. In 76% erfolgte eine TUR-Blase zur Diagnosesicherung, jedoch nur in 30% mit einer Frühinstillation.

Schlussfolgerung: UroNAT von d-uo liefert aktuelle Daten zum Urothelkarzinom, die bisher in Deutschland so nicht verfügbar waren. Das Projekt wird fortgesetzt.