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Die ideale Neoblase: Entwicklung eines optimalen orthotopen Blasenersatzes mittels 3D-Modellen und numerischen Simulationen
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Veröffentlicht: | 2. April 2025 |
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Einleitung: Die radikale Zystektomie gilt für nicht-metastasierte muskelinvasive und ausgewählte nicht-muskelinvasive Blasenkarzinome als Therapie der Wahl. Die orthotope Ileum-Neoblase bietet geeigneten Patienten dabei die besten funktionellen Ergebnisse. Aufgrund der Komplexität der intrakorporalen Rekonstruktion bei der roboterassistierten radikalen Zystektomie wurden unterschiedlichste Techniken publiziert. Dabei handelt es sich entweder um Modifikationen offener Verfahren oder speziell für die robotische Chirurgie entwickelte Designs. Ziel dieser Studie war es, durch mechanische Simulationen drei gängige Neoblasen-Designs zu vergleichen, um das optimale Verhältnis von Volumen und Wandspannung während der Füllungsphase zu bestimmen.
Methode: Untersucht wurden die Hautmann-, Y-shape und FloRIN-Neoblase. Die numerischen Simulationen wurden mit der Finite-Elemente-Methode durchgeführt, dem neuesten Stand der Technik in der numerischen Mechanik. Für jedes Neoblasen-Design wurden auf Basis chirurgischer Anleitungen 3D-Modelle erstellt. Die mechanischen Gewebeeigenschaften basierten auf publizierten Daten des Schweinedarms. In virtuellen Füllungssimulationen wurden Volumen, intravesikaler Druck und Wandspannungen der Neoblasen erfasst und analysiert.
Ergebnisse: Die Simulationen konnten zeigen, dass die Hautmann-Neoblase die besten Eigenschaften in Bezug auf niedrige Drücke bei hohen Füllvolumina aufweist. Aufgrund ihres größeren Ausgangsvolumens und der nahezu sphärischen Form kann sie höhere Füllvolumina bei geringerem Druck aufnehmen als die Y-shape- und FloRIN-Neoblasen. Die Compliance war bei allen Designs relativ zum Ausgangsvolumen ähnlich. Dennoch ermöglicht das größere Anfangsvolumen der Hautmann-Neoblase eine größere absolute Volumenänderung. Zudem zeigten die Simulationen, dass die maximale Wandspannung bei der Hautmann-Neoblase durch ihre kugelähnliche Form am geringsten war.
Schlussfolgerung: Diese Studie liefert neue Erkenntnisse für die rekonstruktive Urologie unter Anwendung biomechanischer Modelle und moderner numerischer Simulationen. Die Ergebnisse könnten insbesondere für urologische Chirurgen von Interesse sein, die die funktionellen Ergebnisse der orthotopen Harnableitung verbessern möchten. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse möchten wir bestehende Neoblasen optimierten und eigene Designs entwickeln.
Dabei handelt es sich entweder um Modifikationen offener Verfahren oder um speziell für die robotische Chirurgie entwickelte Designs.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Abbildung 2 [Abb. 2]
Abbildung 3 [Abb. 3]