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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

Retrospektive Analyse der extraperitonealen Platzierung des druckregulierenden Ballons (ePRB) des Victo® künstlichen Harnröhrenverschlussmuskels (AUS)

Meeting Abstract

  • Karl-Dietrich Sievert - UK-OWL, Campus Klinikum Lippe, Urologie, Detmold, Deutschland
  • Eyad Al Qadiri - UK-OWL, Campus Klinikum Lippe, Urologie, Detmold, Deutschland
  • Fried Schneider - UK-OWL, Campus Klinikum Lippe, Urologie, Detmold, Deutschland
  • presenting/speaker Furat Abd Ali - UK-OWL, Campus Klinikum Lippe, Urologie, Detmold, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV 1.19

doi: 10.3205/25nrwgu19, urn:nbn:de:0183-25nrwgu196

Veröffentlicht: 2. April 2025

© 2025 Sievert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der Implantation wird der Victor® mit 13 ml NaCl.9% vorgefüllt und üblicherweise 6 Wochen postoperativ durch weitere 4 ml NaCl.9% aktiviert. Daher wird der Pressureballoon diese AUS in der Regel peritoneal implantiert (pPRB), um eine fibrotische Kapselbildung um den Balloon (PRB) bis zur Aktivierung zu minimieren.

Die Platzierung im extraperitonealen Raum (Retzius: ePRB) wurde als Alternative in Betracht gezogen, wie ein anderer auf dem Markt erhältlicher AUS. Ziel dieser Studie ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit der ePRB-Platzierung im Retzius-Raum retrospektiv zu bewerten, wobei der Schwerpunkt auf frühen Komplikationen wie Harnröhrenobstruktion, Erosion und Ballonintegrität vor und nach der Aktivierung liegt.

Methode: 30 männliche Patienten mit SUI, 57–71 (Mittelwert 67) Jahren, unterzogen sich zwischen 2017–23 einer AUS-Implantation mit dem Victo®-ePRB neben der Blase.

27/30 Patienten hatten eine radikale Prostatektomie und 4 eine zusätzliche Bestrahlung (1–6 Jahre). Die übrigen Patienten hatten eine TURP.

Es erfolgte die Analyse bzgl. früher Komplikationen im Zusammenhang mit dem möglichen erhöhten Druck in den ersten 4–6 Wochen post-Op: Auftreten von Harnröhrenobstruktionen oder -erosionen. Nach der Aktivierung wurden die Funktionalität des AUS überwacht, einschließlich potenzieller Füllungsprobleme und neuer Fälle von Harnröhrenerosion. Die Nachbeobachtungszeit betrug 6–60 (durchschnittlich 17) Monate.

Ergebnisse: In der Studiengruppe (n=30), Durchschnittsalter: 67 Jahren, erhielten alle einen Victo® mit ePRB-Platzierung. In den 46 Wochen post-Op wurden keine Fälle von Harnröhrenobstruktion oder -erosion beobachtet, ohne nachteilige Auswirkungen.

Nach der Aktivierung kam es bei allen Patienten zu einer sig. Verbesserung der Kontinenz, ohne Schwierigkeiten bei der ERB-Füllung bzw. Fehlfunktionen des Systems. Im Zeitraum nach der Aktivierung traten keine Fälle von Harnröhrenerosion auf.

Schlussfolgerung: Die Platzierung des Ballons des Victo®-AUS im Retzius extraperitoneal (ePRB) scheint eine sichere und wirksame Alternative zu sein, ohne dass es zu Komplikationen kam, obwohl größere Studien mit längerer Nachbeobachtung erflogen sollten, um diese Ergebnisse zu bestätigen.