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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

Einfluss verschiedener Lehrkanäle in der Ausbildung der robotergestützten Chirurgie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Konstantin Egon Seitzer - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Andrea Storck - Institut für Anatomie und Molekulare Neurobiologie, Münster, Deutschland
  • Andres Jan Schrader - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Fabian Queissert - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Markus Missler - Institut für Anatomie und Molekulare Neurobiologie, Münster, Deutschland
  • Martin Janssen - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Dogus Darici - Institut für Anatomie und Molekulare Neurobiologie, Münster, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV 1.6

doi: 10.3205/25nrwgu06, urn:nbn:de:0183-25nrwgu061

Veröffentlicht: 2. April 2025

© 2025 Seitzer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Deutschland weit kommen zunehmend mehr robotergestützte System zum Einsatz. Robotergestützte Chirurgie wird generell als kognitiv herausfordernd angesehen. Die optimale Ausbildung des involvierten Personals nimmt daher eine immer wichtigere Rolle im Alltag ein. Wir untersuchten daher welche verschiedenen Lehrkanäle einen Einfluss in der Ausbildung haben können, um in Zukunft eine bessere Ausbildung von Personal zu ermöglichen.

Methode: Die prospektive randomisierte kontrollierte Studie mit einem 3x2-Design (Eye movement modeling examples (EMME)+/-, Vorkenntnisse+/- und Audio+/-) rekrutierte Medizinstudierende (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Drei Gruppen wurden randomisiert, wobei nur die Gruppe mit Vorkenntnissen+ die Anatomie des Unterbauches wiederholte. Danach sahen sich alle ein 10-minütiges Video einer robotergestützten radikale Prostatektomie (RPE) an. In der EMME+ Gruppe wurde zusätzlich der Fokus des Urologen gezeigt, in der Audio+ Gruppe kam das audio-kommentierte Video hinzu. Das Vorwissen wurde anhand von MCQ-Fragen aus der Anatomie und die Leistung anhand von MCQ-Bildfragen aus dem RPE-Video bewertet.

Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 151 Medizinstudenten im 9. Semester an der Medizinischen Fakultät in Berlin. Von den drei in unserer Studie untersuchten Faktoren war nur Audio+ signifikant (p<0,001). EMME+ (p=0,249) und das Aktivieren des Vorwissens (p=0,326) hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Leistung. Bei der Analyse der Ergebnisse mit einer Effektmodifikation konnten wir zeigen, dass vor allem die Gruppe, die ihr Vorwissen aktiviert hatte, von Audio+ profitierte (p=0,011). Die anderen Gruppen blieben in unseren Analysen unbedeutend.

Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass die Audio-Annotation der wichtigste Faktor zur Verbesserung der Leistung im medizinischen Training ist. Darüber hinaus scheint auch die Aktivierung von Vorwissen von Vorteil zu sein. EMME hingegen verbessert die Leistung der Medizinstudenten nicht. Dies scheint auf eine gewisse Redundanz zurückzuführen zu sein, da der Schwerpunkt der Operation normalerweise in der Mitte des Bildes liegt. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um zu bewerten, wie die Lehre in der robotergestützten Chirurgie verbessert werden kann.