Artikel
SuperScript IV VILO als dominantes Instrument bei der CTC Detektion
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. März 2024 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Das Vorhandensein von zirkulierenden Tumorzellen (CTC) im Blut von Prostatakarzinom (PCa)-Patienten wird vor allem in klinischen Studien als prognostischer Biomarker eingesetzt.
In der Detektionsrate unterscheiden sich zwei etablierte mRNA-basierte Verfahren (AdnaTest und Münster Assay) deutlich voneinander. Ein prä-analytischer Unterschied beider Methoden ist die Verwendung verschiedener Enzyme für die reverse Transkription (RT) (AdnaTest: Sensiscript RT (S); Münster Assay: SuperScript IV VILO (V)). Durch das sensitivere Enzym V werden mehr CTC-positive Patienten detektiert. Ziel unserer Arbeit war es, für diese Patienten den tatsächlichen CTC-Status über die Analyse des Gesamtüberlebens nachzuvollziehen.
Methode: In einer Kohorte von n=40 PCa-Patienten wurde die CTC-Detektion parallel mit den Enzymen V und S durchgeführt und das Gesamtüberleben der Patienten mit dem resultierenden CTC-Status für beide Enzyme korreliert.
Ergebnisse: Mittels Enzymchemie V wurde ein deutlich höherer Anteil an CTC-positiven Patienten im Vergleich zur vom AdnaTest empfohlenen Enzymchemie S detektiert (V: 67,5%; S: 50%; p=0,02). Insbesondere war bei jedem Patienten, der mittels Enzymchemie S als CTC-positiv getestet wurde, auch die Detektion mittels Enzymchemie V erfolgreich. Darüber hinaus zeigte die Patientengruppe mit divergentem CTC-Status (S: CTC-negativ, V: CTC-positiv) ein signifikant kürzeres Gesamtüberleben als die Patientengruppe mit kongruent negativem CTC-Status (p=0,02) und ein ähnliches Gesamtüberleben wie die CTC-positive Patientenkohorte (p=0,57).
Schlussfolgerung: Unsere Analyse zeigt, dass die sensitivere Enzymchemie V bei einem höheren Anteil an Patienten CTC detektiert. Diese zusätzlich positiven Patienten weisen ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben als CTC-negative Patienten auf und legen nahe, dass mit der Verwendung von V mehr tatsächlich CTC-positive Patienten gefunden werden. Im Gegenzug dazu könnte bei Verwendung eines weniger effizienten Enzyms ein hoher Anteil an Patienten inkorrekt klassifiziert werden. Durch diese inkorrekte Stratifizierung besteht das Risiko einer unzureichenden klinischen Überwachung von Patienten.