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69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

11.04. - 12.04.2024, Essen

Die Bedeutung der systematischen Biopsie und des „Overlap“ bei transperinealer MRT-/TRUS-fusionierter Prostatabiopsie biopsienaiver Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker David Bendikt Lübbing - Prosper-Hospital Recklinghausen, Klinik für Urologie, Recklinghausen, Deutschland
  • F. Roghmann - Marien Hospital Herne, Klinik für Urologie, Herne, Deutschland
  • J. Hanske - Prosper-Hospital Recklinghausen, Klinik für Urologie, Recklinghausen, Deutschland
  • M. Brock - Prosper-Hospital Recklinghausen, Klinik für Urologie, Recklinghausen, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 11.-12.04.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP 1.9

doi: 10.3205/24nrwgu39, urn:nbn:de:0183-24nrwgu398

Veröffentlicht: 26. März 2024

© 2024 Lübbing et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die leitliniengerechte Prostatabiopsie (Bx) beruht auf der Kombination systematischer (sysBx) und gezielter (targBx) Biopsien nach Durchführung einer multiparametrischen Magnetresonanztomographie (mpMRT). Oftmals überlappen die Positionen der sysBx mit den MRT-Zielläsionen (ROI). Diese Studie zielt darauf ab, die Wertigkeit der sysBx unter Berücksichtigung dieses „Overlap“ (OL) zu untersuchen.

Methode: Es erfolgte die statistische Analyse der prospektiv erhobenen Daten von 157 biopsienaiven Patienten, welche sich zwischen Januar 2021 bis Mai 2022 einer kombinierten, systematischen und gezielten transperinealen MRT-/TRUS-fusionierten PBx unterzogen. Überlappende systematische Biopsiezylinder wurden als gezielte Zylinder reklassifiziert. Die PCa-Detektionsraten der sysBx wurden vor und nach Berücksichtigung des OL analysiert.

Ergebnisse: Mittleres Alter, PSA, PSA-Dichte und Prostatavolumen der Kohorte betrugen 66 J., 8,7 ng/ml, 0,18 ng/ml/cm³ und 56,9 cm³. Die PCa-Detektionsrate der Kohorte betrug 59,9%. Die Anzahl entnommener Bx-Zylinder pro Patient betrug im Median (IQR) 15 (14–16). Im Median überlappte 1 (0–2) systematischer Biopsiezylinder mit den ROIs. Vor und nach Berücksichtigung des Overlap erfolgten im Median 12 (12–12) und 10 (10–11) systematische Biopsien. Die PCa-Gesamtdetektionsrate vor und nach Berücksichtigung des OL betrug 56,7% und 51,6% für sysBx (p=0,008) und 39,5% und 43,9% für targBx (p=0,016). Die Detektionsrate der sysBx vor und nach Berücksichtigung des OL für klinisch insignifikante (cisPCa, ISUP=1) und klinisch signifikante Prostatakarzinome (csPCa, ISUP≥2) betrug 12,7% und 11,5% (p=0,500) bzw. 43,9% und 40,1% (p=0,031). In 14,0% bzw. 10,2% (p=0,031) der Fälle erfolgte ein Upgrading auf csPCa durch die sysBx. Die Durchführung der sysBx zusätzlich zur targBx zeigte eine höhere Detektionsrate für cisPCa (p<0,001) und csPCa (p<0,001).

Schlussfolgerung: Die systematische Biopsie sollte weiterhin durchgeführt werden, jedoch wird ihre Wertigkeit durch das Overlap überschätzt. Eine Modifizierung der systematischen Biopsiezylinder-Positionen ist auch bei Überlappen mit den ROIs nicht erforderlich. Diese Erkenntnisse sollten bei zukünftigen Analysen und Patientenmanagementstrategien berücksichtigt werden.

Abbildung 1 [Abb. 1]