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DEPROMP-Studie: PSMA-PET/CT-Einsatz vor Prostatabiopsie verbessert sPCA-Erkennung und ermöglicht personalisiertes Therapiemanagement
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Veröffentlicht: | 26. März 2024 |
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Einleitung: PSMA-PET/CT (PET) und MRT haben die Diagnostik des Prostatakarzinoms (PCA) verändert. Die DEPROMP-Studie („DEtection rate of clinically significant PROstate cancer by MRI and PET fusion biopsy“) hat prospektiv die Auswirkungen einer kombinierten Anwendung und additiven PET-gezielten Prostatabiopsie in der Primärdiagnostik untersucht.
Methoden: 230 Biopsie-naive Männer mit PCA-Verdacht unterzogen sich MRT- und PET-Scans, gefolgt von MRT-gerichteter (MR-TB), PET-gerichteter (PET-TB) und systematischer Biopsie (SB). Diagnostische Genauigkeit für klinisch signifikante Karzinome (sPCA, Gleason ≥7) und formulierte Therapiepläne wurden verblindet, randomisiert verglichen: die Kontrollgruppe erhielt nur MR-TB- und SB-Ergebnisse, während die Interventionsgruppe Zugang zu allen Ergebnissen (MR-TB, SB und PET-TB) hatte.
Ergebnisse: Die Triple-Kombinationsbiopsie erhöhte die sPCA-Erkennung (48,3% vs. 45,6%, p=0,014), ohne gesteigerte Diagnose von Gleason 6-Karzinomen (10,9% vs. 10,9%). Sensitivität (95% [95% KI 89–98] vs. 100% [95% KI 97–100]) und Negativ Prädiktiver Wert (NPV, 95% [95% KI 90–98] vs. 100% [95% KI 97–100]) wurden signifikant gesteigert. Die PET-TB detektierte 5% mehr sPCA als die MR-TB (Sensitivität (73% [95% KI 64–81] vs. 63% [95% KI 53–72]; Δ10%); NPV (80% [95% KI 73–86] vs. 74% [95% KI 67–81]; Δ6%), p<0,05). Zudem beeinflusste die PET in 29% der Fälle die Therapieentscheidungen mit unterschiedlichen Auswirkungen je nach Diagnose: ΔsPCA 26%, ΔcN1 88%, ΔcM1 100% (alle p=0,001). Aufgrund der additiven PET wechselten 5% von einer Überwachung zur aktiven Behandlung, 11% von lokaler zur systemischen Therapie, und in 23% wurden Behandlungspläne in Bezug auf Nervenerhaltung, Lymphknotenentfernung und Bestrahlungsausmaß modifiziert. Der PET-Einfluss basierte auf der Identifizierung von Fernmetastasen, loko-regionären nodalen Filiae, Gleason-Score-Upgradings und der Detektion sekundärer sPCA-Foki im ipsi- und kontralateralen Prostatalappen. Eine erhöhte PSA-Dichte und verdächtige rektale Untersuchungen erwiesen sich als signifikante Prädiktoren des PET-Einflusses auf das Therapiemanagement (Odds Ratio in multivariater Analyse: 3,33 [95% KI 1,79–6,21] und 2,46 [95% KI 1,29–4,70]).
Schlussfolgerung: Der PET-Einsatz vor der Prostatabiopsie verbessert signifikant die Erkennung von sPCA, führt zu Therapieplanänderungen und ermöglicht ein personalisiertes PCA-Management.