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TROP-2 – ein vielversprechendes neues therapeutisches Target beim Plattenepithelkarzinom des Penis
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Veröffentlicht: | 26. März 2024 |
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Einleitung: Das Plattenepithelkarzinom des Penis (PSCC) ist eine seltene Malignität mit regional unterschiedlichen Inzidenzen. Obwohl kontinuierliche Fortschritte bei der Behandlung von Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten PSCC gemacht werden, sind die systemischen Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Daher besteht ein dringender Bedarf an wirksamen Salvage-Therapien. In anderen soliden Tumorentitäten, wie z.B. dem Brust- und Urothelkarzinom, haben Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) eine signifikante klinische Wirksamkeit gezeigt. Unser Ziel war es, den potenziellen Nutzen von ADCs, die auf TROP-2 abzielen, sowohl bei lokalisiertem PSCC (PRIM) als auch bei Patienten mit Fernmetastasen (MET) zu untersuchen.
Methode: Das mRNA-Expressionsniveau von TROP-2 wurde mittels qRT-PCR quantifiziert. Anschließend wurde ein TROP-2 Serum ELISA bei Patienten mit PRIM (n=40) und einer gesunden Kontrollgruppe (n=12) durchgeführt. Die immunhistochemischen Färbungen von TROP-2 mit anschließender semiquantitativer Auswertung des H-Scores wurden an PRIMs (n=40) und den entsprechenden METs (n=9) durchgeführt. Das Gesamtüberleben (OS) wurde evaluiert, indem die Patienten in Untergruppen basierend auf der TROP-2-Expression stratifizierten wurden: schwach (H-Score 15–99) versus moderat/stark (H-Score 100–300). Zusätzlich wurde die Beziehung zwischen TROP-2 und der HPV-Abhängigkeit untersucht.
Ergebnisse: Die TROP-2 mRNA-Expression war bei Patienten mit PSCC im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe signifikant erhöht (p<0,0001). Es konnte außerdem eine signifikante Erhöhung der TROP-2 Proteinexpression in Serumproben von PSCC Patienten mittels ELISA festgestellt werden (p<0,01). Die Mehrheit der Patienten wies eine moderate bis starke membranöse TROP-2 Färbung auf, mit einem robusten medianen H-Score von 280 (Interquartilsabstand: 210–300). Die Subgruppenanalyse ergab eine signifikante Korrelation zwischen der TROP-2 mRNA-Expression und dem HPV-Status (p<0,01). Zudem konnten niedrige TROP-2 Spiegel mit einer verringerten Gesamtüberlebensrate (OS) assoziiert werden (Log-Rank-(Mantel-Cox)-Test, p<0,05).
Schlussfolgerung: Die Proteinexpression von TROP-2 im PSCC hat eine prognostische Bedeutung. Zusätzlich deuten die erhöhten TROP-2-Spiegel sowohl bei PRIMs als auch bei METs darauf hin, dass ADCs, welches auf TROP-2 abzielen, wie z.B. Sacituzumab Govitecan oder Datopotamab Deruxtecan, eine vielversprechende und neuartige Therapieoption darstellen könnte.