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Wie oft werden neoadjuvante CTX vor Zystektomie bzw. simultane CTX während einer Radiatio beim Urothelkarzinom tatsächlich durchgeführt?
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Veröffentlicht: | 26. März 2024 |
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Einleitung: Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet machen in Deutschland etwa 39% aller Krebserkrankungen bei Männern und etwa 4% aller Krebserkrankungen bei Frauen aus (RKI 2018). Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie.
Methode: Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. In die VERSUS-Studie werden alle Patienten mit einer urologischen Tumorerkrankung eingeschlossen. In der vorliegenden Arbeit wurden Patienten mit einem muskelinvasiven Urothelkarzinom der Harnblase (MIBC) und durchgeführter Zystektomie bzw. perkutaner Radiatio untersucht.
Ergebnisse: Zwischen Mai 2018 und August 2023 wurden 19.009 Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung dokumentiert. Bei 4.672 Patienten (24,6%) lag ein Urothelkarzinom vor. Bei 304 Patienten wurde eine Zystektomie wegen eines Urothelkarzinoms vorgenommen. Bei 18 Patienten (5,9%) erfolgte vor der Zystektomie eine neoadjuvante Chemotherapie. Bei 44 Patienten bestand die Therapie in einer perkutanen Radiatio. Eine simultane Chemotherapie wurde bei 14 Patienten (31,8%) durchgeführt.
Schlussfolgerung: Eine neoadjuvante Chemotherapie vor Zystektomie wegen eines MIBC wird deutlich seltener vorgenommen als in den Leitlinien empfohlen. Dies gilt auch für die simultane Chemotherapie während der perkutanen Radiatio eines MIBC.