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68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

30.03. - 31.03.2023, Essen

Komplikationen der 180-Watt-XPSR-Greenlight-Laserung – Ergebnisse bei 1.283 Prozeduren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Farmis Fallahi - Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Mehrdad Fallahi - Urologische Praxisklinik Euregio, Aachen, Deutschland
  • Robin Brauckmann - Chrestos Institut, Concept GmbH & Co. KG, Essen, Deutschland
  • Jörg Horstmann - Urologische Praxisklinik Euregio, Aachen, Deutschland
  • Sascha Brandt - Urologische Praxisklinik Euregio, Aachen, Deutschland
  • Andreas Wiedemann - Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland; Ev. Krankenhaus, Witten, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 30.-31.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP 2.12

doi: 10.3205/23nrwgu63, urn:nbn:de:0183-23nrwgu634

Veröffentlicht: 28. März 2023

© 2023 Fallahi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die 180-Watt-XPSR-Greenlight-Laserung (GLL) der Prostata hat ihren festen Stellenwert in der modernen Urologie weltweit. Im Zeitraum 2012–2019 wurden in der Urologie des Evangelischen Krankenhauses in Witten 1.283 Patienten mit der GLL der Prostata behandelt. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Komplikationsrate des Verfahrens in einer neuen Methodik unter real-life-Bedingungen. Es wurden alle Patienten, die innerhalb von 3 Monaten erneut stationär aufgenommen wurden, erfasst.

Methode: Es konnten 170 Patienten ermittelt werden, welche nach ihrer Behandlung innerhalb von 3 Monaten erneut stationär aufgenommen wurden. Alter, ASA-Score, Antikoagulation, der Umfang der 180-Watt-XPSR-Greenlight-Laserung der Prostata (in Joule) und die Wiederaufnahmegründe in den Kategorien Hämaturie, Harnverhalt, Inkontinenz und Infekte wurden bei diesen Patienten analysiert und den Patienten ohne Wiederaufnahme gegenübergestellt.

Ergebnisse: Es ergab sich eine Wiederaufnahmequote von 13,25%. Der Aufnahmegrund war am häufigsten ein Harnverhalt mit 50,6% und eine Hämaturie mit 49,4% aller Patienten. Von den Patienten mit einer auftretenden Hämaturie standen 86,75% unter blutverdünnender Medikation. Das mittlere Alter der Patienten betrug 74,3 Jahre. 54,8% aller Patienten wurde präoperativ ein ASA-Score von 3 Punkten zugewiesen. Dabei war die Wahrscheinlichkeit, mit einem ASA-Score von 2 Punkten wieder aufgenommen zu werden, 5,17-fach erhöht, als mit einem ASA-Score von 1 Punkt.

Schlussfolgerung: Im Vergleich mit der Referenz-Zulassungsstudie („Goliath-Trial“), die 135 multizentrische Patienten umfasste, von welchen 14,07% mindestens eine nach Clavien-Dindo- Grad II-Komplikation erlitten, zeigte sich eine vergleichbare Komplikationsrate. Dies ist umso erstaunlicher, da die mit der GLL in der vorliegenden Untersuchung behandelten Patienten sowohl im Alter als auch mit ihrer in der ASA-Klassifizierung ablesbaren Multimorbidität und damit nachfolgenden Polypharmazie Charakteristika geriatrischer Patienten aufweisen. Es zeigte sich erwartungsgemäß das Auftreten eines Harnverhaltes sowie einer Hämaturie unter gerinnungsaktiver Medikation. Ein höheres Alter, sowie ein ASA-Score von 2 Punkten oder mehr steigern das Risiko, an einer/mehrerer Komplikationen zu erleiden. Um Erfolge langfristig postoperativ für diese Patienten sicherstellen zu können, sollte die Verzahnung des ambulanten und stationären Sektors noch optimiert werden.