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68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

30.03. - 31.03.2023, Essen

Ergebnisse nach Prostataarterienembolisation bei Patienten mit vergrößertem Prostatamittellappen und benignem Prostatasyndrom

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Willi Zhou - Mediclin Robert Janker Klinik Bonn, Bonn, Deutschland
  • Peter Bischoff - Mediclin Robert Janker Klinik Bonn, Bonn, Deutschland
  • Herbert Hanitzsch - Urologisches Zentrum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Matthias Schmidt - Urologisches Zentrum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Andreas Schäfer - Mediclin Robert Janker Klinik Bonn, Bonn, Deutschland
  • Ayoub El-Mansouri - Mediclin Robert Janker Klinik Bonn, Bonn, Deutschland
  • Attila Kovács - Mediclin Robert Janker Klinik Bonn, Bonn, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 30.-31.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP 2.11

doi: 10.3205/23nrwgu62, urn:nbn:de:0183-23nrwgu625

Veröffentlicht: 28. März 2023

© 2023 Zhou et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Prostataarterienembolisation (PAE) ist ein endovaskuläres Verfahren, welches das Prostatavolumen und die intravesikale prostatische Protrusion (IPP) reduziert und die Symptome des unteren Harntraktes („Lower Urinary Tract Symptoms“, LUTS) bei benignem Prostatasyndrom verbessert. Eine Vergrößerung des Prostatamittellappens ist mit einer obstruktiven Harnblasenentleerungsstörung assoziiert. Bislang wurde ein vergrößerter Mittellappen als relative Kontraindikation einer PAE diskutiert. Wir untersuchten den Einfluss der PAE bei Patienten mit vergrößertem Prostatamittellappen.

Methode: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von insgesamt 47 Patienten mit benignem Prostatasyndrom und vergrößertem Mittellappen, die zwischen 04/2015 und 09/2021 in unserer Klinik mittels PAE behandelt wurden. Mittels MRT wurden IPP, Prostata-Urethra-Winkel sowie Prostatagesamtvolumen und Mittellappenvolumen jeweils präinterventionell und 2 Monate postinterventionell bestimmt. Die erfolgreiche Devaskularisation des Mittellappens wurde 48 Stunden postinterventionell mittels kontrastmittelverstärkter MRT überprüft.

Ergebnisse: Der Prostatamittellappen konnte in 72% der Fälle technisch erfolgreich devaskularisiert werden. Nach 2 Monaten reduzierte sich das Prostatagesamtvolumen um 25,8 ± 13,3% (p < 0,001). Nach technisch erfolgreicher Devaskularisation des Mittellappens reduzierte sich das Mittellappenvolumen um 32,1 ± 21,5% (p < 0,001), die IPP um 29,3 ± 15,5% (p < 0,001). Nach inkompletter Devaskularisation des Mittellappens reduzierte sich die IPP nur um 10,9 ± 8,8% (p = 0,003), das Mittellappenvolumen veränderte sich nicht signifikant (Reduktion um 7,2 ± 17,7%; p = 0,089). Der Prostata-Urethra-Winkel veränderte sich nach erfolgreicher und inkompletter Devaskularisation vergleichbar um 11,6 ± 7,6 respektive 12,2 ± 9,4 Grad (jeweils p < 0,001).

Schlussfolgerung: Unsere Arbeit zeigt, dass die PAE in der Lage ist, den vergrößerten Prostatamittellappen zu verkleinern. Darüber hinaus vermindert sie die intravesikale Protrusion, auch wenn diese durch den Prostatamittellappen bedingt ist.