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68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

30.03. - 31.03.2023, Essen

Neudiagnose Hodentumor: aktuelle Daten aus der VERSUS-Studie von d-uo

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Rolf Eichenauer - Urologikum Hamburg, Hamburg, Deutschland; Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland
  • Manfred Johannsen - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland; Urologische Facharztpraxis Berlin, Berlin, Deutschland
  • Frank König - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland; ATURO Berlin, Berlin, Deutschland
  • Robert Schönfelder - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland; Dres. Schönfelder & Straßer, Hamburg, Deutschland
  • Christian Doehn - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland; Urologikum Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • Jörg Schröder - Deutsche Uro-Onkologen (Servicegesellschaft), Berlin, Deutschland
  • Elke Hempel - SMG Forschungsgesellschaft, Berlin, Deutschland
  • Jörg Klier - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland; Urologische Partnerschaft Köln, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 30.-31.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP 2.9

doi: 10.3205/23nrwgu60, urn:nbn:de:0183-23nrwgu602

Veröffentlicht: 28. März 2023

© 2023 Eichenauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie.

Methode: Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. In der vorliegenden Arbeit wurden Patienten mit der Erstdiagnose Hodentumor untersucht.

Ergebnisse: Bis August 2022 wurden 13.483 Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung dokumentiert. Bei 531 Männern (3,9%) lag ein Hodentumor vor. Das mediane Alter betrug 39,4 Jahre. Bei 228 Patienten (42,9%) wurde der Hodentumor aufgrund einer Selbstuntersuchung und bei 133 Patienten (26,2%) wegen einer Symptomatik diagnostiziert. Ein Seminom hatten 59,78% der Patienten mit einem medianen Alter von 40,4 Jahren (Spannweite 17–80 Jahre) und ein Nichtseminom hatten 20,3% der Patienten mit einem medianen Alter von 33,7 Jahren (Spannweite 17–87 Jahre). Für 394 Patienten (74%) war ein TNM-Stadium verfügbar. Die Verteilung der T-Kategorien (bei N0M0) war: 251 x T1 (63,5%), 99 x T2 (25,1%), 12 x T3 (3,0%) und 0 x T4. Bei 20 Patienten (5,1%) lag ein primäres N(+)-Stadium und bei 13 Patienten (3,3%) ein primäres M(+)-Stadium. Bei 50 Männern (9%) wurde eine Kryokonservierung vorgenommen und bei 257 Patienten (48%) nicht. In den restlichen Fällen war die Information nicht bekannt.

Schlussfolgerung: Ein Hodentumor macht laut RKI 3,5% aller urologischen Tumorerkrankungen aus. Die Ergebnisse aus der vorliegenden VERSUS-Studie sind mit 3,9% vergleichbar. Bei mehr als jeweils einem Drittel der Männer fiel der Tumor durch eine Symptomatik (34%) und Selbstuntersuchung (33%) auf.