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68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

30.03. - 31.03.2023, Essen

Frühe postoperative Komplikationen bei einzeitigen Substitutionsurethroplastiken

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lisa-Marie Wirtz - Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim, Viersen, Deutschland
  • Ulla Roggenbuck - Universitätsmedizin Essen, Essen, Deutschland
  • Susanne Krege - Evangelische Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
  • Darko Kroepfl - Helios St. Josefshospital Uerdingen, Uerdingen, Deutschland
  • Inga Kunz - Helios Klinikum Krefeld, Krefeld, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 30.-31.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV 4.1

doi: 10.3205/23nrwgu28, urn:nbn:de:0183-23nrwgu281

Veröffentlicht: 28. März 2023

© 2023 Wirtz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Wir berichten über frühe postoperative Komplikationen [PK] (<90 Tage) der einzeitigen Substitutionsurethroplastik [ESU] mit freiem Transplantat bei der Behandlung von erworbenen anterioren Harnröhrenstrikturen.

Methode: Es wurden 530 Männer, die in der Zeit von 09/96 bis 02/20 eine ESU mit Mundschleimhaut erhalten haben, in die Studie eingeschlossen. Die in unserer Datenbank gesammelten Patientendaten wurden retrospektiv auf demografische Daten, Komorbiditäten, Striktur-Ätiologie, Lage und Länge der Striktur, Anzahl und Art früherer urethraler Eingriffe und die zur Rekonstruktion der Harnröhre durchgeführte Operationsmethode hinsichtlich ihres Einflusses auf frühe PK untersucht. Die PK wurden nach der Clavien-Dindo-Klassifikation eingeteilt. Als PK wurde jede Abweichung vom normalen postoperativen Verlauf gewertet. Die Komplikationen wurden willkürlich in drei Gruppen (allgemeine chirurgische Komplikationen [ACK], Komplikationen an der Entnahmestelle [KE], spezifische Komplikationen bei einzeitiger Urethroplastik mit freiem Transplantat [SKU]) eingeteilt, um eine detailliertere Analyse erstellen zu können.

Ergebnisse: Frühe PK traten bei 16,98% der Patienten auf, wobei nur 3,6% eine schwerwiegende Komplikation (CDC Grad III oder IV) erlitten. 33 Patienten erlitten eine PK Grad I, 38 Patienten eine PK Grad II, 18 Patienten eine PK Grad III und ein Patient eine Komplikation Grad IV. Zu den Frühkomplikationen gehörten 3,4% ASK (CDC Grad I-II n=16, Grad III n=2), 1,7% KE (CDC Grad I-II n=8, Grad III n=1) und 11,9% SKU (CDC Grad I-II n=47, Grad III n=15, Grad IV n=1). Lediglich die Strikturlänge ist ein unabhängiger statistisch signifikanter Risikofaktor für das Auftreten von frühen PK. Dieser Wert kann weder durch den Patienten noch durch den behandelnden Arzt beeinflusst werden. Allerdings können Patienten mit langen Strikturen anders über Komplikationen aufgeklärt werden.

Schlussfolgerung: Frühe PK eingeteilt nach ASK, KE und SKU nach ESU mit freiem Transplantat waren meist leicht und betrafen vor allem kleinere postoperative Blutungen oder Harnwegsinfekte. Die Inzidenz von schweren PK ist gering. Lagerungsbedingte Komplikationen sind selten. Anhaltende Komplikationen sind äußerst selten, können aber die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen und sollten bei der Beratung der Patienten erwähnt werden.