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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Robotisch assistierte robotische Zystektomien mit intrakorporaler Harnableitung – Erfahrungen nach über 150 Fällen

Meeting Abstract

  • Justas Janusonis - Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Markus Heiland - Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Laszlo Paulics - Augusta Kliniken, Urologische Klinik, Bochum, Deutschland
  • Stefan Marcel Podbiel - Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Burkhard Ubrig - Augusta Kliniken, Urologische Klinik, Bochum, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP 1.14

doi: 10.3205/22nrwgu78, urn:nbn:de:0183-22nrwgu781

Veröffentlicht: 1. März 2022

© 2022 Janusonis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die robotisch assistierte radikale Zystektomie entwickelt sich zu einem Standardverfahren in der urologischen Onkologie. Wir berichten hier über unsere Erfahrungen und Technik nach über 150 Fällen.

Material und Methoden/Patienten und Methode: Seit 2016 wurde bei 150 Patienten dV assistierte robotische Zystektomie mittels orthotoper Ersatzblase, Ileum-Conduit, Harnleiter-Haut-Fistel durchgeführt.

Ergebnisse: Die Operationszeiten konnten seit Einführung der intrakorporalen Harnableitung nahezu halbiert werden. Das Hybridverfahren (intrakorporale Zystektomie, offene Harnableitungsoperation) wurde durch ein komplett intrakorporales Vorgehen ersetzt. Durch Standardisierung von Lagerung und Vorgehensweisen konnten wesentliche Effekte erzielt werden. Es erfolgt eine Darstellung der wesentlichen Punkte. Es zeigt sich eine Tendenz zum Verzicht auf perioperative Intensivstation. Blutkonserven werden aktuell nicht mehr gekreuzt. Die robotische Lymphadenektomie zeichnet sich durch Leitlinienkonformität und Komplettheit aus.

Schlussfolgerung: Bei mittlerweile nachgewiesener onkologischer Äquieffektivitaet zum offenen Verfahren entwickelt sich die radikale Zystektomie dV assistierte, laparoskopische Zystektomie mit intrakorporaler Harnableitung zum neuen uro-onkologischen Standard.

Die bewährten Konzepte der Harnableitung lassen sich mittlerweile für das Ileum-Conduit und die orthotope Ersatzblase mittels komplett intrakoroporalen Vorgehen robotisch assistiert duplizieren.

Haupt-Vorteile gegenüber dem offenen Vorgehen bestehen perspektivisch in geringerem Blutverlust, schnellerer Erholung der Darmtätigkeit, weniger Bridenentwicklung.

Es ist zudem hinsichtlich der Entwicklung der radikalen Prostatektomie davon auszugehen, dass immer weniger Operateur*innen in Zukunft die offen-chirurgische Präparation der Harnröhre und des Plexus santorini beherrschen.