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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Roboterassistierte radikale Prostatektomie (RARP): to Flap or not to Flap?

Meeting Abstract

  • Sebastian Homann - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland
  • Nino Harz - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland
  • Alexander Kress - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland
  • Niklas Kreutzer - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland
  • Michael Truß - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP 1.13

doi: 10.3205/22nrwgu77, urn:nbn:de:0183-22nrwgu779

Veröffentlicht: 1. März 2022

© 2022 Homann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Lymphozelen (LZ) sind die häufigste postoperative (p.o.) Komplikation nach RARP mit pelviner Lymphadenektomie (PLAE). Die Reduktion symptomatischer LZ durch Etablierung eines Peritonealflaps (PF) wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Wir untersuchten deshalb den Wert des PF prospektiv.

Methode: Im Zeitraum von April bis Dezember 2020 erfolgte monozentrisch bei der RARP mit bilateralen PLAE alternierend ein PF als Zwei-Punkt-Fixierung an der endopelvinen Faszie. Von insgesamt 115 Patienten mit RARP erhielten 90,4% (104/115) simultan eine PLAE, bei 11 Patienten wurde auf diese bei low-risk-Konstellation verzichtet und diese von der Studie ausgeschlossen.

Patienten mit/ohne PF wurden systematisch erfasst und primär in Hinblick auf die Rate an sympt. LZ mit der Notwendigkeit der stat. Behandlung analysiert. Ergänzend wurde die mediane Operationszeit, die Kontinenzsituation (Vorlagenverbauch/24h), p.o. Komplikationsrate vergleichend erfasst.

Ergebnisse: 49% (51/104) der Patienten erhielten einen PF. Zwischen den Kollektiven mit/ohne PF gab es keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich klinischer u. onkologischer Kriterien. Im Median erfolgte die Entfernung von 9,5 Lymphknoten (2-30). 10,5% der Patienten (11/104) entwickelten innerhalb von 90 Tagen p.o. eine interventionsbedürftige symp. LZ, davon 3,9% des Kollektivs mit PF (2/51) vs. 16,9% ohne PF (9/53) (p=0,416).

Ein Unterschied zwischen den Kollektiven bezüglich der Operationszeit (p=0,426), der p.o. Komplikationsrate (p=0,941) und der Kontinenzsituation der Patienten (p=0,884) bestand nicht.

Schlussfolgerung: Der PF führte im untersuchten Kollektiv zur Reduzierung von symptomatischen LZ, bisher jedoch ohne statistische Signifikanz im untersuchten Kollektiv. Als sichere, einfache und schnelle Modifikation der RARP ohne Einfluss auf onkologische und funktionelle Ergebnisse, sowie Komplikationsraten hat er sich der PF daher als operativer Standard im Prostatazentrum Dortmund etabliert.