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Radikale Prostatektomie (RP) oder Radiotherapie (RT) beim metastasierten, hormonnaiven Prostatakarzinom (PCA) mit geringer Metastasenlast: Ein indirekter Vergleich mit der STAMPEDE Studie, Arm H
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Veröffentlicht: | 1. März 2022 |
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Einführung und Zielsetzung: Die STAMPEDE Studie hat für die Kombination der lokalen RT mit begleitender Systemtherapie einen Überlebensbenefit für das oligometastasierte PCA bei geringer Metastasenlast gezeigt. Ziel unserer Studie war der Vergleich der RP bei identischem Patientencharakteristika zur RT.
Materialien und Methoden: 186 M1a und 136 M1b, low volume PCA Patienten wurden mittels Systemtherapie und RP behandelt. Kaplan-Meier Analysen evaluierten die Zeit bis zur tumorspezifischen Mortalität (TSM). Wir verglichen klinische Rezidivrate (KR, neu aufgetretene Metastasen), TSM-freies Überleben der M1a Patienten und M1b, low volume Patienten unserer Kohorte mit der der STAMPEDE Studie Arm H (n=92 bzw. n=410).
Ergebnisse: Medianes Alter und präop. PSA betrugen 63 Jahre und 28 ng/ml. Das mediane Follow-up liegt bei 41 Monaten. 90% der Patienten erhielten eine Systemtherapie zum Zeitpunkt der RPE und 23 Patienten erlitten eine TSM. Die 3-Jahresüberlebensrate betrug 87.5%. Bei M1a Patienten war die 3 Jahres KR-freie Rate (58% vs 51%) sowie die 3-Jahresüberlebensrate (85% vs 80%) ähnlich wie in STAMPEDE für die RT Die 3-Jahresüberlebensrate für die M1b, low volume lag bei 84% nach RPE im Vergleich zu 86% nach RT. Ein symptomatisches Lokalrezidiv trat in keinem Fall nach RP versus 27% nach RT auf.
Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der Limitation einer retrospektiven Studie, zeigen unsere Daten, dass die RP in Kombination mit einer Systemtherapie ähnliche onkologische Resultate liefert wie die RT in der STAMPEDE Studie. Es entwickelten sich zudem keine LR, so dass die RP in selektierten Patienten als therapeutische Alternative zur RT angesehen werden kann bis die Daten chirurgischer Studien vorliegen.