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Holmium-Laser-Enukleation der Prostata – Ergebnisse der Lernkurve und einer prospektiven Befragung
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Veröffentlicht: | 1. März 2022 |
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Einleitung: Die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata [HoLEP] wird in der EAU-Leitlinie als operative Methode der 1. Wahl in der Behandlung von Patienten [PAT] mit benignem Prostatasyndrom und einem Prostatavolumen >80 ml sowie als Alternative zur transurethalen Resektion bei einem Prostatavolumen 30–80 ml (starke Empfehlung) bewertet. Die HoLEP wird seit 01/2019 in unserer Klinik durchgeführt. Wir berichten die Ergebnisse der Lernkurve und einer prospektiven Befragung.
Methode: Zwischen 01/2019 und 10/2021 wurden 194 PAT einer HoLEP durch einen Operateur unterzogen. Die peri- und postoperativen Daten wurden anhand des KIS erhoben. Seit 01/2021 wurde den PAT zudem die Teilnahme an einer prospektiven Befragung angeboten. Diese umfasste folgende Fragebögen, die präoperativ sowie 2, 6 und 12 Monate postoperativ ausgegeben wurden: IPSS, ICSmaleSF, EPIC-26. Die statistische Analyse erfolgte mittels Mann-Whitney U test (ungepaarte Gruppen), Wilcoxon signed-rank test (gepaarte Gruppen) und Spearman’s rho correlation (alle 2-seitig).
Ergebnisse: Die PAT wiesen ein medianes Alter von 74 Jahren (interquartile range [IQR] 66–78), einen medianen PSA-Wert von 5,46 ng/ml (IQR 3,26–10,9) und ein TRUS-Prostatavolumen [tPV] >30 ml (Median 80 ml; IQR 65–102) auf. Bei einem medianen Enukleatvolumen von 67g (IQR 50–92) und einem medianen Anteil Enukleatvolumen zu tPV von 78% (IQR 62–95) betrug die mediane OP-Zeit (Schnitt-Naht) pro Gramm Enukleat 1,2min (IQR 1,0–1,6). In der initialen Lernkurve wurde bereits eine signifikante Abnahme der OP-Zeit pro Gramm Enukleat beobachtet (PAT 1–99 vs 100–194, p=0,01/Korrelation -0,236, p<0,01). Der Anteil Enukleatvolumen zu tPV blieb konstant (PAT 1–99 vs 100–194, p=0,71/Korrelation 0,027, p=0,71). Bei 24 PAT (12,4%) wurden 26 postoperative Komplikationen beobachtet (12x Clavien IIIb, 2x Clavien IIIa, 12x Clavien II). Im Rahmen der Befragung berichteten die PAT folgende präoperative Symptome/Scores: IPSS 19 (IQR 13–25), ICSmaleSF voiding symptoms [VS] 9 (IQR 6–13) bzw. incontinence symptoms [IS] 4,5 (IQR 2–7), Miktionsfrequenz 2 stdl. (IQR 2–3), Nykturie 3x (IQR 2–4). 2 Monate postoperativ hatten sich folgende Symptome/Scores signifikant gebessert: IPSS, ICSmaleSF VS, Miktionsfrequenz, Nykturie (alle p<0,01). Der ICSmaleSF IS (p=0,22) und die Miktionsfrequenz (p=0,78) waren unverändert. 6 und 12 Monate postoperativ waren alle Symptome/Scores signifikant gebessert (alle p<0,01, ICSmaleSF IS p=0,02). Die Lebensqualität (IPSS und ICSmaleSF QoL) war zu allen Befragungszeitpunkten verbessert (alle p<0,01). Die sexuelle Funktion (EPIC-26) war sets unverändert zur präoperativen Situation (alle p>0,05).
Schlussfolgerung: Nach Einführung der HoLEP konnten bereits in der initialen Lernkurve gute perioperative und funktionelle Ergebnisse bei akzeptabler Komplikationsrate erreicht werden.