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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

68 Ga-PSMA PET/CT zur präoperativen Lymphknoten-Staginguntersuchung bei Hochrisiko-Prostatakarzinom

Meeting Abstract

  • Lucas Lex - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • David Pfister - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Florian Hartmann - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Milena Bühler - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Matthias Schmidt - Klinik für Nuklearmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Anna Kowalewski - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP 1.1

doi: 10.3205/22nrwgu65, urn:nbn:de:0183-22nrwgu658

Veröffentlicht: 1. März 2022

© 2022 Lex et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die vorliegende Studie untersucht die potenzielle Bedeutung des 68Ga-PSMA-PET/CT zur Erkennung von Lymphknotenmetastasen im Beckenbereich bei neu diagnostizierten, therapienaiven Patienten mit Hochrisiko-Prostatakarzinom (PCa) vor einer radikalen Prostatektomie und einer ausgedehnten pelvinen Lymphadenektomie.

Methoden: Insgesamt 165 Männer mit neu diagnostiziertem Hochrisiko-PCA (ISUP-Grad 4/5, PSA >20 ng/ml oder ≥cT3a) wurden in diese retrospektive Analyse einbezogen. Bei allen Männern wurde eine transperineale MR-Fusionsbiopsie durchgeführt, und alle Männer unterzogen sich einer RPE mit epLND. Patienten mit neoadjuvanter ADT, TRUS-gesteuerten Biopsien, vorheriger Bestrahlung oder Operationen im kleinen Becken wurden ausgeschlossen. Bildgebende Befunde und pathohistologische Befunde wurden korreliert und Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer prädiktiver Wert wurden berechnet. Die Korrelation von klinischen und bioptischen Merkmalen mit PSMA-PET/CT.

Ergebnisse: Der mediane PSA-Wert lag bei 24,5 (6,7–185) ng/ml, die mediane Anzahl der entnommenen Lymphknoten bei 21-5 (14–45). Insgesamt 68/165 (41,2%) Patienten hatten Lymphknotenmetastasen (LNM), von denen 43 (63,2%) im PSMA-PET/CT positiv waren, während 25 (36,8%) LNM im PSMA-PET/CT negativ waren. 97/165 (58,8%) Patienten hatten eine pN0-Erkrankung, von denen 93 (95,9%) und 3 (4,1%) negative bzw. positive PSMA-PET/CT-Befunde aufwiesen. n=47 hatten ein positives PSMA-PET/CT und 40 (85,1%) wiesen LNM auf, 7 (14,9%) hatten eine pN0-Erkrankung. N=118 hatten ein negatives PSMA-PET/CT, von denen 93 (78,8%) und 25 (21,2%) echt bzw. falsch negativ waren. Die Sensitivität lag bei 63,2%, die Spezifität bei 97,0% und die positiven und negativen prädiktiven Werte bei 93,5% bzw. 78,8%. 3564 Lymphknoten wurden gesamt reseziert, 149 (4,2%) hatten LNM. 88/149 (59,1%) wurden im PSMA-PET/CT nachgewiesen, 61 (40,9%) waren unentdeckt. Die Sensitivität und Spezifität pro Lymphknoten betrug 40,4% bzw. 94,5%; der positive und negative Vorhersagewert lag bei 59,1% bzw. 97,3%.

Schlussfolgerungen: PSMA-PET/CT hat eine hohe Zuverlässigkeit bei der Identifizierung von Patienten mit Hochrisiko-PCA und LNM. Wird eine positive Läsion entdeckt, ist eine epLND aufgrund der hohen Häufigkeit unentdeckter kleiner LNM zwingend erforderlich. PSMA-PET/CT ist der Standardbildgebung überlegen und könnte CT/MRI des kleinen Beckens ersetzen.