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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Osteoprotektion beim knochenmetastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC): Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von d-uo

Meeting Abstract

  • Frank König - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland
  • Manfred Johannsen - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland
  • Rolf Eichenauer - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland
  • Jörg Klier - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland
  • Robert Schönfelder - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland
  • Jörg Schröder - SMG Forschungsgesellschaft, Berlin, Deutschland
  • Elke Hempel - SMG Forschungsgesellschaft, Berlin, Deutschland
  • Christian Doehn - Deutsche Uro-Onkologen (d-uo), Berlin, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-D 1.1.8

doi: 10.3205/22nrwgu42, urn:nbn:de:0183-22nrwgu428

Veröffentlicht: 1. März 2022

© 2022 König et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Patienten (Pat.) mit einem ossär metastasierten Prostatakarzinom (PCa) haben oftmals bereits eine verminderte Knochendichte. Im Stadium der Kastrationsresistenz (mCRPC) weist eine relevante Patientenzahl ein erheblich erhöhtes Risiko für das Erleben von skeletal-related events (SRE) auf. Wir haben die Versorgungssituation hinsichtlich der Osteoprotektion in urologischen Praxen untersucht.

Methoden: Es handelte sich um eine fragebogenbasierte Untersuchung unter Mitgliedern von d-uo. Eingeschlossen wurden alle Pat. mit einem histologisch gesicherten PCa, die im Zeitraum 7/2019 und 6/2020 mindestens einmal in der befragten Praxis gesehen wurden. Für die weitere Analyse wurden alle Pat. mit einem mCRPC hinsichtlich Beginn, Art und Dauer einer osteoprotektiven Therapie sowie der zusätzliche Gabe von Calcium (Ca) und Vitamin D betrachtet.

Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum wurden in 15 Praxen insgesamt 3.692 Pat. mit einem PCa gesehen. Hiervon hatten 410 Pat. (11,1%) ein M1b-CRPC. Eine osteoprotektive Therapie (zur Vermeidung von SRE) wurde bei 274/410 Pat. (66,4%) mit M1b-CRPC vorgenommen. Denosumab (D) wurde bei 67,9% der Pat. ein Bisphosphonat (BP) bei 32,1% eingesetzt. Bei 93,4% der Pat. mit M1b-CRPC wurde zusätzlich zur osteoprotektiven Therapie Ca und Vitamin D supplementiert. Die Dauer der osteoprotektiven Therapie betrug 25,3 Monate für D und 39,6 Monate für BP.

Schlussfolgerung: Eine osteoprotektive Therapie wurde insgesamt bei zwei Drittel der Pat. mit M1b-CRPC vorgenommen. Zwei Drittel dieser Pat. wurden mit Denosumab behandelt. Fast alle Pat. mit einer osteoprotektiven Therapie erhielten auch Ca und Vitamin D. Die Versorgungssituation hinsichtlich einer osteoprotektiven Therapie bei Pat. mit einem M1b-CRPC ist suboptimal.