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Diagnostische Leistung der Ex-vivo-Fluoreszenz-Konfokalmikroskopie bei der Beurteilung diagnostischer Biopsien der Prostata
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Veröffentlicht: | 1. März 2022 |
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Einleitung: In Deutschland macht das PCa 25,4% aller diagnostizierten Krebserkrankungen aus, was 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr entspricht. Der Goldstandard der zu dieser Diagnose führt ist der histologische Nachweis einer Malignität in sonographisch geführten MRT-fusionierten Biopsien, die üblicherweise nach Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE) beurteilt werden. Die konfokale Fluoreszenzmikroskopie (FCM) ist eine neuartige Mikro-Bildgebungstechnik, die optische “gefärbte” Schnitte von untersuchtem Gewebe liefert. Diese Studie (Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe: 2020-029-f-S) wurde initiiert, um intraoperative Diagnosen unter Echtzeitanwendung der FCM in prätherapeutischen Prostatabiopsien gegenüber der HE zu evaluieren.
Methode: Wir verglichen die intraoperativen Diagnosen der FCM bei prätherapeutischen Prostatabiopsien (35 Patienten, Gesamtzahl der Biopsien: n=438) mit den Befunden der konventionellen Histologie (HE).
Ergebnisse: Das Prostatakarzinom wurde bei allen Patienten zuverlässig diagnostiziert (Sensitivität 86%, Spezifität 100%). 7 von 7 Patienten mit ISUP1-Tumoren wurden anhand der FCM-Analyse richtig gruppiert. In einigen Fällen war es schwierig ISUP2- von ISUP1-Tumoren zu unterscheiden. Diese Fälle wurden durch HE-Färbung und Beurteilung abschließend hochgestuft. ISUP-Grade 3-5 wurden in FCM zuverlässig diagnostiziert. Zusammenfassend wurden alle klinisch signifikanten Krebserkrankungen in der FCM zuverlässig mit einer Sensitivität 98% & Spezifität 100% diagnostiziert.
Schlussfolgerung: Die FCM ist ein effektives Instrument zur zeitnahen Beurteilung von Prostatabiopsien, welches eine zuverlässige unmittelbare Diagnose von Prostatakrebs bei therapiebedürftigen Patienten ermöglicht.