Artikel
Nichtmuskelinvasives Urothelkarzinom der Harnblase: Hyperthermale Intravesikale Chemotherapie mit Mitomycin 40mg (HIVEC)
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 1. März 2022 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Das Harnblasenkarzinom ist mit 28.000 Neuerkrankungen pro Jahr das dritthäufigste Karzinom. Die Inzidenz ist steigend (30% innerhalb von 15 Jahren). Das neue Therapieverfahren HIVEC: hyperthermische intravesikale Chemotherapie mit Mitomycin wird nach transurethralen Blasentumoroperationen angewandt, um ein Wiederauftreten oder ein Fortschreiten der Krebserkrankung zu verhindern.
Methode: 93 konsekutive Patienten, 78 (83,9%) Männer und 15 (16,1%) Frauen, mit histologisch gesichertem Urothelkarzinom der Harnblase erhielten vom 2014 bis 2021 6 Sitzungen einer HIVEC Therapie in wöchentlichem Abstand und wurden nach Pseudoanonymisierung in unsere retrospektive Studie eingeschlossen. Nach dem Abschluss der Therapie erfolgte eine leitliniengerechte Nachsorge.
Ergebnisse: Im Median waren die Patienten 74 Jahre alt und gaben einen Nikotinabusus von 73% an. Die HIVEC Therapie erfolgte 4,1 Wochen (median) nach der TUR-Blase. 53 Patienten hatten intermediate risk und 40 high risk Urothelkarzinom der Harnblase. Bei 32 high risk Patienten (80%) zeigte sich in der Verlaufskontrolle für einen medianen Zeitraum von 20 Monaten Tumorfreiheit. Ein Rezidiv wurde bei 10 Patienten festgestellt, bei einem davon eine Progression (pT2). Bei Patienten mit intermediate risk Blasentumoren betrug die Tumorfreiheitsrate 92% für durchschnittlich 26 Monate. Insgesamt war die Komplikationsrate der HIVEC Therapie geringfügig (6%, max. AE Grad 2).
Schlussfolgerung: Anhand der bisherigen durchgeführten Studien und unseren Ergebnissen kann mit diesem neuen Therapieverfahren (HIVEC) vor allem bei stark gefährdeten oder nicht operationsfähigen Patienten eine längere Tumorfreiheit und Progressionsverzögerung erzielt werden. Die Länge der Tumorfreiheit nach HIVEC Therapie muss noch in weiteren Studien untersucht werden.