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Vorteile und Hindernisse der klinischen Applikation des multiparametrischen MRTs der Blase bei Patienten mit Verdacht auf Blasentumoren
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Veröffentlicht: | 1. März 2022 |
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Einleitung: Das multiparametrische MRT(mpMRT) der Harnblase stellt einen Zugewinn an Informationen dar, der die Therapieplanung und -durchführung bei fortgeschrittenen Tumoren positiv unterstützen kann. Die klinische Anwendung ist von der Routine noch weit entfernt und mit diversen Hindernissen verbunden. Ziel dieser Pilotstudie ist es, die Vorteile und Hindernisse der klinischen Anwendung des multiparametrischen MRTs der Blase bei Patienten mit Verdacht auf Blasentumoren genauer zu evaluieren.
Methode: Alle Patienten mit zystoskopischem Verdacht auf exophytische Blasentumoren erhielten ein mpMRT am Tag vor geplanter transurethraler Resektion. Die Befundung erfolgte nach den VI-RADS Kriterien von 1(muskelinvasives Wachstum höchst unwahrscheinlich) bis 5(muskelinvasives Wachstum über die Blase hinaus sehr wahrscheinlich). Anschließend erfolgte der Abgleich mit dem finalen pathologischen Ergebnis der transurethralen Resektion. Der Anteil an TaG1 Tumoren <3 cm wurde als Überdiagnostik mittels mpMRT gewertet.
Ergebnisse: Insgesamt erhielten 46 Patienten ein präopertives mpMRT der Blase. Hierbei wurden je 43.2%, 24.3%, 2.7%, 8.1%, und 21.6% als VI-RADS 1, 2, 3, 4 und 5 klassifiziert. Hierbei korrelierten VIRADS 1+2 mit nicht-muskelinvasiven Tumoren (n=31), während VI-RADS 5 mit muskelinvasiven Tumoren (n=8) korrelierten. Der Anteil an TaG1 Tumoren <3 cm, der durch die Anwendung des mpMRT eine Überdiagnostik erfuhr betrug 35.9% (n=14).
Schlussfolgerung: Das mpMRT kann die Diagnostik und die therapeutischen Abläufe positiv beeinflussen. Die gewonnene Erfahrung zeigt jedoch, dass eine Überdiagnostik nur durch eine verbesserte Kommunikation zwischen erstdiagnostizierenden Urolog*Innen und durchführender Klinik verhindert werden kann, um langfristig einen Zugewinn durch die bessere Diagnostik im Bereich der fortgeschrittenen Tumoren zu erhalten.