gms | German Medical Science

67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Wirksamkeit und Sicherheit der Radioligandentherapie mit 177Lu-PSMA-617 bei Patienten mit mCRPC und niedriger PSMA-Expression

Meeting Abstract

  • Konstantin Seitzer - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Katrin Schlack - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Robert Seifert - Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen, Deutschland
  • Katharina Kessel - Uniklinik Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster, Deutschland
  • Andres Jan Schrader - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Martin Bögemann - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Kambiz Rahbar - Uniklinik Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV 2.7

doi: 10.3205/22nrwgu16, urn:nbn:de:0183-22nrwgu164

Veröffentlicht: 1. März 2022

© 2022 Seitzer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Prostatakarzinom ist die häufigste diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern in Deutschland, daher besteht ein besonderes Interesse der Forschung darin eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten zu erreichen und ebenfalls neue Behandlungsalternativen zu entwickeln. Beim mCRPC gibt es bereits mehrere Therapieoptionen. Dennoch etablieren sich immer wieder neue Behandlungsalternativen, wie zum Beispiel die RLT mit 177Lu-PSMA-617, deren Wirksamkeit bereits in mehreren Studien (u.a. Phase III) belegt werden konnte. Ungeklärt ist jedoch, welche Patienten von einer Therapie besonders profitieren. Aus einigen Studien geht hervor, dass Patienten mit einer höheren PSMA-Expression besser auf eine Therapie ansprechen. Ziel dieser Studie war, ob Patienten mit niedrigen PSMA-Expression von einer RLT profitieren können.

Methode: Insgesamt wurden 86 Patienten mit mCRPC, die eine Radioligandetherapie mittels Lu-PSMA erhalten haben, in diese Analyse eingeschlossen. Ein primäres Einschlusskriterium war eine durchgeführte Ga-68-PSMA-PET/CT Untersuchung zur Evaluation der PSMA-Expression vor der RLT. Wir korrelierten die PSMA-Expression in Ga-68-PSMA-PET mit dem Überleben dem biochemischen Ansprechen und den beobachteten Nebenwirkungen.

Ergebnisse: Anhand der semiautomatisch ausgewerteten 68Ga-PSMA-11 PET/CTs wurden die Patienten in eine Low- und High-PSMA-uptake Gruppe eingeteilt. Ein signifikanter Unterschied beim Auftreten von Nebenwirkungen ließ sich nicht feststellen. Jedoch zeigte die High-PSMA-uptake Gruppe ein bemerkenswert besseres PSA-Ansprechen, besonders bezüglich der Reduktion um mindestens 50 und 90%. Es zeigte sich ebenfalls ein deutlich verlängertes medianes OS in der High-PSMA-uptake Gruppe (15 vs. 7 Monate, p=0,01). Vergleicht man unsere Low-PSMA-uptake Gruppe mit historischen Daten von Patienten, welche keine Therapie erhielten, zeigt sich ein längeres OS (7,0 vs. 2,5 Monaten).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen somit, dass eine geringere PSMA-Expression mit einem schlechteren Therapieansprechen sowie einem schlechteren medianen OS einhergeht. Es lässt sich jedoch vermuten, verglichen mit Ergebnissen aus vorherigen Studien, dass Patienten mit einer niedrigen PSMA-Expression dennoch von einer RLT mit 177Lu-PSMA-617 profitieren können.