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Assoziation von sehr niedrigen PSA-Werten mit dem Auftreten von Metastasen und höherer Mortalität bei Patienten mit Gleason Score 8–10 Prostatakrebs
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Veröffentlicht: | 1. März 2022 |
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Einleitung: Sehr niedrige PSA-Werte bei Patienten mit high-risk Prostatakrebs (PCa) können ein Zeichen für Dedifferenzierung und konsekutiv vergesellschaftet mit schlechter Prognose sein.
Methoden: Retrospektive Analyse von 3.010 Patienten mit neu diagnostiziertem high-risk PCa (Gleason Score 8–10), die zwischen 1992–2016 radikal prostatektomiert (RP) wurden. Patienten mit neoadjuvanten oder adjuvanten Therapien wurden ausgeschlossen. Kaplan-Meier Kurven sowie multivariable Cox-Regressionsanalysen testeten den Einfluss von sehr niedrigen PSA-Werten (≤2.5 ng/ml vs. 2.6-4 ng/ml vs. 4.1-9.9 ng/ml vs. 10-19.9/ml vs. ≥20 ng/ml) auf das Auftreten von Metastasen (MP) sowie der Gesamtmortalität (OM).
Ergebnisse: Patienten mit sehr niedrigen (≤2.5 ng/ml) oder sehr hohen PSA-Werten (≥20 ng/ml) hatten deutlich mehr Samenblaseninfiltration sowie Lymphknotenmetastasen zum Zeitpunkt der RP. Fünf-Jahres MP-freies Überleben war 74% vs. 91% vs. 92% vs. 85% vs. 71% für PSA von ≤2.5 ng/ml vs. 2.6-4 ng/ml vs. 4.1-9.9 ng/ml vs. 10-19.9/ml vs. ≥20 ng/ml (p<0.001). Für die gleichen Gruppen waren die fünf-Jahres Gesamtüberlebensraten 77% vs. 92% vs. 95% vs. 90% vs. 84% (p<0.001). In multivariabler Cox-Regressionsanalyse (adjustiert für klinisches Tumorstadium, Alter, Anzahl der Stanzen sowie Anzahl positiver Stanzen) war ein sehr niedriger PSA signifikant assoziiert mit einem erhöhten Risiko für MP sowie OM.
Schlussfolgerung: Sehr niedrige PSA-Werte (≤2.5 ng/ml) bei Patienten mit Gleason Score 8–10 PCa sind assoziiert mit schlechterem onkologischem Outcome. Diese Patienten sind möglicherweise geeignete Kandidaten für genetische Tests und aggressivere Therapiemodalitäten.
Abbildung 1 [Abb. 1]