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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Perioperative Komplikationen und chirurgische Radikalität der daVinci® Roboter-assistierten Nierenteilresektion in warmer Ischämie

Meeting Abstract

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  • Roman Herholz - Kliniken-Essen-Mitte, Essen, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV 1.8

doi: 10.3205/22nrwgu08, urn:nbn:de:0183-22nrwgu089

Veröffentlicht: 1. März 2022

© 2022 Herholz.
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Gliederung

Text

Einleitung: Laut der S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom soll ein Nierentumor, wenn immer technisch möglich, organerhaltend operiert werden. Die Wahl der OP-Methode (offen, laparoskopisch oder robotisch) obliegt den Fähigkeiten des Operateurs. Bei den laparoskopischen Verfahren muss die Nierentumor- resektion in warmer Ischämie (WI) erfolgen, die möglichst unter 20min liegen soll. In unserer Klinik ist die Roboterchirurgie umfänglich etabliert. In diesem Kontext analysierten wir 263 Roboter-assistierten organerhaltende Nierentumorresektionen [RAPN].

Material und Methoden: Zwischen 09/09 und 12/20 wurden 263 RALN durchgeführt. Es erfolgte eine prospektive Erfassung der demographischen Daten, der Tumorcharakteristika und des perioperativen Verlaufs. Der postoperative Verlauf (bis 90 Tage) wurde retrospektiv erfasst.

Ergebnisse: Die Patienten (161♂, 102♀) waren 62±13,9 Jahre alt, hatten einen BMI von 28,6±4,7 und einen Charlson Score von 0,7±1,0. Die pathologische Befundung ergab in 207 (77%) Fällen ein Nierenzellkarzinom (138 klarzellige, 46 papilläre, 23 chromophobe) und in 62 (23%) Fällen einen gutartigen Tumor (41 Onkozytome, 10 Angiomyolipome, 7 Zysten, 4 onkozytäre Adenome). Die Tumorgröße lag im Median bei 2,9 cm (0,5–8,5) und der R.E.N.A.L. Nephrometrie Score im Median bei 6 (4–10). Es wurden 140 linksseitige und 128 rechtsseitige Tumoren operiert. In 5 Fällen (1,9%) war eine Konversion zur offenen OP erforderlich. Die mittlere OP-Zeit betrug 205±50 min und die WI-Zeit im Mittel 15 min. Von den insgesamt 60 (22,5%) Komplikationen waren nur 12 (4,5%) schweren Grades. Zum wurden 16 (7,7%) R1-Befunde beschrieben.

Schlussfolgerung: Die RAPN ist bei der nierenerhaltenden Therapie mit offen-chirurgischen und laparoskopischen Verfahren mindestens gleichwertig und als Therapieoption nicht mehr wegzudenken. In erfahrenen Zentren können auch Tumoren mit hoher Komplexität minimal-invasiv therapiert werden.