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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Fallvorstellung: Rezidivierende arterio-ureterale Fistel

Meeting Abstract

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  • Yuliya Anastasiyeuskaya - Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Sajjad Rahnama'i - Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Matthias Saar - Klinik für Urologie, Uniklinik Aachen, Aachen, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV 1.7

doi: 10.3205/22nrwgu07, urn:nbn:de:0183-22nrwgu073

Veröffentlicht: 1. März 2022

© 2022 Anastasiyeuskaya et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Arterio-ureterale Fisteln (AUF), insbesondere zwischen Ureter und der A. iliaca communis, sind ein seltenes, aber u. U. durch lebensbedrohliche Hämaturien gekennzeichnetes Erkrankungsbild. In der Literatur wird die Mortalität auf 7–23% geschätzt. In diesem Fallbericht möchten wir auf Risikofaktoren und die Therapie eingehen.

Methode: Wir präsentieren einen Fall mit einer rezidivierenden AUF rechts bei einem Patienten mit einer ipsilateralen DJ-Katheter-Dauerversorgung aufgrund einer sekundären Harnleiterstenose nach multiplen aorto-biiliakalen Prothesen-Implantationen und daraus resultierenden interventionspflichtigen Spätkomplikationen und Psoas-Hitch-OP.

Verlauf: Der Patient stellte sich im Oktober 2020 mit einer spontan eingetretenen transfusions- und interventionspflichtigen Makrohämaturie nach multiplen gefäßchirurgischen Interventionen vor. Zuerst erfolgte eine Harnblasentamonade- Ausräumung, Zystoskopie und ipsil. DJ-Kath.-Wechsel. Abbildung 1A [Abb. 1]. Eine fragliche segmentale Nierenarterienblutung wurde embolisiert. Abbildung 1B [Abb. 1]. Die Nierenbeckentamponade wurde nach einer Nephrostomie-Katheter (NK)-Einlage ausgeräumt. Eine AUF konnte im Angio-CT nachgewiesen werden Abbildung 1C [Abb. 1], die schlussendlich durch eine gecoverte Stent-Einlage geschient wurde. Bei der Entlassung erfolgte nach NK-Entfernung eine DJ-Einlage.

Ungefähr 14 Monaten später erfolgte eine zweite Vorstellung, mit akutem postrenalem dialysepflichtigem Nierenversargen durch eine DJ-Okklusion und Sepsis. Nach passagäre NK Einlage verbesserten sich die Nierenwerte. Ein DJ Katheter wurde wieder eingelegt.

Die letzte Vorstellung erfolgte 1 Jahr später mit akutem postrenalem Nierenversargen und Makrohämaturie mit Nierenbeckentamponade. Nach erneute NK-Einlage konnte ein Angio-CT eine rezidivierende AUF nachweisen Abbildung 1D [Abb. 1]. Eine iliakale gecoverte Stentverlängerung zeigte eine gute Blutstillung und Kontrolle der Fistel. Die DJ-Schiene wurde diesmal durch einen NK als- Dauerversorgung ausgetauscht.

Schlussfolgerung: Im Falle einer fulminanten Hämaturie mit vorangegangenen Operationen im Bereich der Iliakalgefäße sowie gleichzeitig einliegendem DJ- Dauerversorgung muss eine AUF vermutet werden. Die Diagnose kann durch ein Angiographie-CT gestellt werden. Eine Endo-vaskuläre Behandlung durch den gecoverten Stent konnte in unserem Fall zu adäquater Blutstillung führen. Bei Notwendigkeit einer Dauerharnableitung sollte eine Harnableitung unter Aussparung des Fistelbereiches favorisiert werden.