gms | German Medical Science

66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

TGFBI ist ein Biomarker für die Erkennung von high-grade Urothelkarzinomen im Urin und reguliert die Proliferation und Migration von Blasenkrebszellen

Meeting Abstract

  • Kerstin Lang - Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr Universität Bochum (IPA), Bochum, Deutschland
  • Florian Roghmann - Klinik für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital, Herne, Deutschland
  • Joachim Noldus - Klinik für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital, Herne, Deutschland
  • Thomas Brüning - Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr Universität Bochum (IPA), Bochum, Deutschland
  • Heiko U. Käfferlein - Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr Universität Bochum (IPA), Bochum, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP 2.13

doi: 10.3205/20nrwgu65, urn:nbn:de:0183-20nrwgu658

Veröffentlicht: 14. Februar 2020

© 2020 Lang et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Wir haben transformierendes Wachstumsfaktor beta induziertes Protein (TGFBI) als einen vielversprechenden neuen Biomarker im Urin für high-grade und muskelinvasive Urothelkarzinome (UC) identifiziert, und gezeigt, dass die Sezernierung von TGFBI biologische Funktionen von Blasenkrebszellen beeinflusst.

Methode: In einer Querschnittskohorte mit UC Patienten (n=303), urologischen Krankenhauskontrollen (n=128) und Bevölkerungskontrollen (n=58) wurden Urinproben gesammelt und mittels Protein-Antikörper-Arrays gescreent und anschließend Einzelproteine im ELISA vermessen. Die in vitro TGFBI Expression in humanen 5637 Blasenkrebszellen wurde via siRNA Knockdown inhibiert und im Anschluss die Proliferation mittels Zellzählung und die Zellmigration im Wundheilungsassays untersucht.

Ergebnisse: Die TGFBI Konzentration im Urin war signifikant höher in UC Patienten (1321.0 pg/mg Kreatinine) im Vergleich zu Krankenhaus- (701.3 pg/mg) und Bevölkerungskontrollen (475.6 pg/mg) mit einer besonderen Präferenz für high-grade (8708.8 pg/mg), muskel-invasive (14285.5 pg/mg) und primäre UC (1856.7 pg/mg; alle p<0.0001). Die Inhibition der TGFBI Expression in 5637 Zellen resultierte in einer signifikanten Abnahme der Proliferation und Migration dieser Zellen.

Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen eine tumorfördernde Rolle von TGFBI in humanen Blasenkrebszellen und unterstützen seine Eignung als Urinbiomarker zur Identifizierung von high-grade Urothelkarzinomen im Sinne von “Companion Diagnostics”.

Diese Arbeit wurde vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt (Projekt ‘PURE’).