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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Der Nachweis der Expression von 3 Genen kann zur Identifizierung eines inzidentellen Prostatakarzinoms bei einer radikalen Zystektomie wegen Blasenkarzinom dienen

Meeting Abstract

  • Konstantin Richter - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Barbara Köditz - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Melanie von Brandenstein - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Jochen Fries - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP 2.6

doi: 10.3205/20nrwgu58, urn:nbn:de:0183-20nrwgu585

Veröffentlicht: 14. Februar 2020

© 2020 Richter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Prostatakarzinom (PCa) ist der am häufigsten diagnostizierte maligne Tumor in Männern. Harnblasenkarzinom ist die zwei häufigste Tumorerkrankung des Urogenitaltraktes. Die Hauptaufgabe dieser Studie war die Identifizierung verschiedener Genexpressionen in PCas während Harnblasenoperation, transurethraler Prostataresektion (TUR-P) und radikaler Prostatektomie (RPE).

Methoden: Daten von jeweils 5 männlichen Patienten, welche sich entweder einer RPE, TUR-P 1a, TUR-P 1b oder einer radikalen Zystektomie in den Jahren 2015 bis 2018 in unserer Klinik unterzogen haben, wurden analysiert. Alle Zystektomie Patienten wurden PSA getestet und digital rektal untersucht, ohne dass sich Anhaltspunkte für ein Prostatakarzinom ergaben. Jedoch konnte bei all diesen Patienten ein inzidentelles Prostatakarzinom (pT1a, pT2a und 2x pT2c) nach der chirurgischen Entfernung des muskelinvasiven Harnblasenkarzinom nachgewiesen werden. Für die Analyse wurde Paraffin einbettetes Patientengewebe verwendet und die RNA wurde von makrodisseziertem Material aller nachgewiesener, inzidenteller PCas isoliert. Die spezifischen Gene wurden zwischen den inzidentellen Protatakarzinomen, den TUR-Ps und den Hochrisiko-PCas verglichen.

Ergebnisse: Ein inzidentelles Prostatakarzinom konnte in allen Patienten nachgewiesen werden; zwei Patienten wurden mit einem Gleason 6, zwei weitere mit einem Gleason 7 und ein Patient mit einem Gleason 8 Tumor diagnostiziert. Das Durchschnittsalter lag bei 74,2 Jahren. Die TUR-P Gruppe wurde nochmals in zwei Untergruppen unterteilt, TUR-P 1a (pT1a) und 1b (pT1b). Für die Normalisierung wurde isolierte mRNA eines niedriggradigen PCas (Gleason 6) verwendet. Insgesamt konnten drei Gene identifiziert werden, die im inzidentellen Prostatakarzinom überexprimiert sind.

Schlussfolgerung: Inzidentelle Prostatakarzinome zeigten eine signifikante Überexpression der PDPK1, RASSF1 und SHBG Gene. In den Harnblasenkarzinomen sind die PDPK1 und SHBG Gene überexprimiert und das RASSF1 Gene herunterreguliert. Die Überexpression dieser 3 Gene scheint ein charakteristisches Merkmal für die Bestimmung des inzidentellen Prostatakarzinoms zu sein. Ob diese Gene im Patientenserum nachgewiesen werden können, müssen zukünftige Studien zeigen.