gms | German Medical Science

66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Skrotale Zystozelen und Divertikel

Meeting Abstract

  • Ann-Kathrin Heilsberg - Urologische Klinik, Dortmund, Deutschland
  • Karin Stützel - Urologische Klinik, Dortmund, Deutschland
  • Alexander Kress - Urologische Klinik, Dortmund, Deutschland
  • Henning Krahn - Chirurgische Klinik, Dortmund, Deutschland
  • Bernd Kroes - Chirurgische Klinik, Dortmund, Deutschland
  • Michael Truß - Urologische Klinik, Dortmund, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV 4.6

doi: 10.3205/20nrwgu30, urn:nbn:de:0183-20nrwgu309

Veröffentlicht: 14. Februar 2020

© 2020 Heilsberg et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Skrotale Zystozelen werden gelegentlich als Hydrozelen oder Leistenhernien fehldiagnostiziert.

Kasuistik: 2019 konnten 3 Patienten mit dem Zufallsbefund einer skrotalen Zystozele bzw. eines Divertikels in Dortmund versorgt werden. Es zeigten sich unterschiedliche Beschwerden: von initaler Sichtung bei Hodenprellung und Zuweisung zur Hydrozelenresektion über persistierende Mikrohämaturie beim Steinrezidivbildner mit PSA Elevation bis III° Harnstauungsniere bei Nierenbeckenabgangsenge links. Bei den Letztgenannten waren Zystozele/Divertikel CT-grafische Zufallsbefunde.

Es wurden individuelle patientenorientierte Therapien durchgeführt. Der Patienten mit der Nierenbeckenabgangsenge wird nach daVinci Nierenbeckenplatik in domo bei fehlender Symptomatik der Blasenherniation beobachtet.

Die Zystozele bei dem zur Hydrozelenresektion vorgestelltem Patienten wurde erst nach skrotaler Freilegung detektiert und verifiziert. Daraufhin Rückverlagerung des Blasenanteils nach intrabdominell und chirurgischer inguinaler Hernienrepair.

Bei dem Patient mit der PSA Elevation (>80 ng/ml) und einer Drüsengröße von 185 ml wurde nach negativer Prostatabiopsie und Harnverhaltung eine Prostataadenomenukleation nach Freyer mit Blasendivertikelresektion und simultaner Leistenherniotomie nach Lichtenstein durchgeführt.

Die operativ versorgten Patienten zeigten im Anschluss eine suffiziente Spontanmiktion.

Zusammenfassung: Die skrotale Zystozele oder Blasendivertikel sind wichtige Differentialdiagnosen bei skrotalen Raumforderungen. Neben der Anamnese sind eine Sonografie, Zystoskopie oder Schnittbildgebung hilfreich Patienten präoperativ zu identifizieren und ein interdisziplinäres Behandlungskonzept zu entwickeln.