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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Einfluss residualer Tumorzellen im Nachresektat nach positivem intraoperativem Schnellschnitt auf das biochemische Rezidiv infolge einer radikalen Prostatektomie

Meeting Abstract

  • Karl Tully - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Maximilian Schulmeyer - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Moritz Reike - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Julian Hanske - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Nicolas von Landenberg - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Rudolf Moritz - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Marko Brock - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Hendrik Jütte - Institut für Pathologie, Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland
  • Christian von Bodman - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Joachim Noldus - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Florian Roghmann - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Rein-Jüri Palisaar - Klinik für Urologie und Neurourologie, Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV 3.6

doi: 10.3205/20nrwgu22, urn:nbn:de:0183-20nrwgu220

Veröffentlicht: 14. Februar 2020

© 2020 Tully et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein positiver Resektionsstatus (R+) nach radikaler Prostatektomie geht mit einem schlechteren rezidivfreien und krankheitsspezifischen Überleben einher. Eine Möglichkeit zur Reduktion der R+-Raten ist die Durchführung einer intraoperativen Schnellschnittuntersuchung mit anschließender Nachresektion. Obwohl die Rate der als R+ klassifizierten Patienten dadurch gesenkt werden kann, ist wenig über den Einfluss residualer Tumorzellen im Nachresektat auf das onkologische Ergebnis bekannt. Ziel dieser Studie ist daher, den Einfluss residualer Prostatatumorzellen im Nachresektat nach radikaler Prostatektomie auf das biochemische Rezidiv (BCR) zu evaluieren.

Methodik: Daten von 883 Patienten, die im Zeitraum 06/2011 bis 11/2014 eine radikale Prostatektomie erhalten haben, wurden analysiert. Follow-up Daten waren für 716 Patienten verfügbar. Patienten wurden anhand des intraoperativen Schnellschnittes und des abschließenden pathologischen Befundes als R0 (Schnellschnitt R0, keine Nachresektion), R0- (Schnellschnitt R+, Nachresektion ohne Nachweis von Tumorzellen), und R0+ (Schnellschnitt R+, Nachresektion mit mikroskopischem Nachweis von Tumorzellen, aber insgesamt R0) klassifiziert. Patienten mit R+ Status im abschließenden Befund und/oder nodalpositive Patienten wurden von der Analyse ausgeschlossen.

Mittels Kaplan-Meier Kurven und multivariablen Cox’schen Regressionsanalysen wurden Unterschiede im BCR-freien (PSA<0,2ng/ml) Überleben gemäß Resektionsstatus evaluiert.

Ergebnisse: Das mediane Follow-up lag bei 22.4 Monaten. Das 1- und 3-Jahres BCR-freie Überleben war signifikant geringer bei Patienten mit R0- (90.3%, 76.9%, p=0.033) und R0+ (81.0%, 53.1%, p=0.002) im Vergleich zu R0 Patienten (93.4%, 81.8%) (Abbildung 1 [Abb. 1]). Bei der multivariablen Cox’schen Regressionsanalyse zeigten nur ein R0+-Status eine signifikante Assoziation mit dem Auftreten eines BCR (Hazard Ratio 2.03, 95%Konfidenz Intervall 1.04-3.99, p=0.039).

Schlussfolgerung: Patienten mit nachweisbaren residualen Tumorzellen bei intraoperativer Nachresektion weisen ein höheres Risiko für die Entwicklung eines biochemischen Rezidivs auf.