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Die nukleäre Lokalisation von Robo ist mit einem besseren krankheitsspezifischen Überleben beim Urothelkarzinom der Harnblase assoziiert
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Veröffentlicht: | 25. Februar 2019 |
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Einleitung: Alterationen im Zusammenspiel des sekretierten Glycoproteins Slit und des transmembranen Rezeptors Robo wurden für diverse humane Malignome beschrieben. Die Rolle der Slit-Robo Interaktion beim Urothelkarzinom der Harnblase ist bis heute weitestgehend unklar. Diese Arbeit untersucht die Expression von Robo1, Robo4 und Slit2 beim Urothelkarzinom der Harnblase in Abhängigkeit von klinischen und pathologischen Parametern.
Methode: Anhand von 92 gefrorenen Gewebeproben wurden die Genexpressionen von Robo1, Robo4 und Slit2 per quantitativer Echtzeit-PCR bestimmt. Die immunhistochemischen Analysen wurden an 149 formalin-fixierten und in Paraffin-eingebetteten Gewebeproben durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit den pathologischen Angaben und den Follow-Up Daten mittels univariater und multivariater Analyse korreliert.
Ergebnisse: Die Intensität der nukleären Färbung für Robo1 und Robo4 zeigte signifikant höhere Werte bei Gewebeproben mit niedrigerem T-Stadium und besserer Differenzierung. Eine erhöhte nukleäre Anfärbung von Robo1 war mit einem längeren krankheitsspezifischen Überleben assoziiert (p=0,045). Ebenso konnte für die nukleäre Robo4-Färbungsintensität eine Tendenz hinsichtlich eines verlängerten krankheitsspezifischen Überlebens beobachtet werden (p=0,061). Bei fortgeschrittenen Urothelkarzinomen fanden sich höhere Robo1- und Slit2-Genexpressionsniveaus (p=0,007 und p<0,001). Eine erhöhte Genexpression von Slit2 korrelierte mit einem signifikant kürzeren krankheitsspezifischen Überleben (p<0,005). Die Robo1- und Robo4-Genexpressionen zeigte keine Assoziation mit der Prognose der Patienten.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die nukleäre Expression von Robo1 und Robo4 mit einer günstigen Prognose einhergeht. Die Translokation von Robo1 und Robo4 in den Zellkern könnte einen posttranslationalen Regulationsprozess darstellen, der beim Urothelkarzinom der Harnblase einen antineoplastischen Effekt bewirkt und möglicherweise in Zukunft therapeutisch genutzt werden kann.