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Expression des Mikrotubuli-assoziierten Proteins 2 (MAP2) im Prostatakarzinom und dessen prognostische Relevanz im Hinblick auf ein PSA-Rezidiv nach Prostatektomie
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Veröffentlicht: | 25. Februar 2019 |
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Einleitung: Das Mikrotubuli-assoziierte Protein 2 (MAP2) wird hauptsächlich in Nervenzellen exprimiert und fungiert als dendritisches Strukturprotein. Es spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilisierung von Mikrotubuli, die Tubulinpolymerisation und die Verankerung von regulatorischen Proteinen (z.B. Proteinkinasen). MAP2 wird häufig in Gliomen und unreifen neuronalen Vorläuferzellen exprimiert, was auf eine mögliche Rolle für die Tumorinitiierung und -progression hinweist. Bislang wurde die MAP2 Expression in Tumoren außerhalb des Nervensystems nicht untersucht.
Methodik: Die MAP2 Proteinexpression im Prostatakarzinom wurde mittels TissueMicroArray (TMA)- basierter Immunohistochemie evaluiert. Die TMAs umfassten nicht-neoplatisches Prostatagewebe, prostatische intraepitheliale Neoplasien (PIN) und invasives azinäres Karzinom von Patienten, die zwischen 1994 und 2006 in der urologischen Abteilung der Universitätsklinik Bonn radikal prostatektomiert wurden.
Ergebnisse: In benignem Prostatagewebe ist MAP2 überwiegend schwach exprimiert. Interessanterweise ist die MAP2 Expression in PIN Läsionen und an der Schnittstelle zwischen PIN und invasivem Karzinom betont. Das Prostatakarzinom selbst ist heterogen und im Vergleich zum Normalgewebe signifikant stärker gefärbt. In der Kaplan Meier Analyse zeigt sich eine signifikante Korrelation starker MAP2 Expression im Tumorgewebe mit einem verkürzten PSA-Rezidiv freien Überleben nach Prostatektomie.
Schlussfolgerung: MAP2 wird nicht nur in Nervenzellen sondern auch im Prostatagewebe exprimiert. Unseren Beobachtungen nach ist MAP2 ein „Interface marker“ zwischen in situ Läsionen und invasivem Karzinom. Interessanterweise zeigt die Überlebensanalyse das Potential von MAP2 als prognostischer Biomarker für das Therapieversagen nach Prostatektomie auf.