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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Single-Center Analyse der perioperativen Morbidität und Mortalität der radikalen Zystektomie

Meeting Abstract

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  • Corinn Grzella - Urologie Klinikum Dortmund, Dortmund, Deutschland
  • Alexander Kress - Urologie Klinikum Dortmund, Dortmund, Deutschland
  • Niklas Kreutzer - Urologie Klinikum Dortmund, Dortmund, Deutschland
  • Michael Truß - Urologie Klinikum Dortmund, Dortmund, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 4.9

doi: 10.3205/19nrwgu41, urn:nbn:de:0183-19nrwgu411

Veröffentlicht: 25. Februar 2019

© 2019 Grzella et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die radikale Zystektomie ist ein Eingriff mit signifikanter Morbidität und Mortalität. Wir haben unsere Ergebnisse deshalb retrospektiv ausgewertet.

Methode: Die Datenbank umfasst Eingriffe von 2004–2018 (n=593). Die aktuelle Analyse bezieht sich auf den Zeitraum von 2014-2017 und untersucht 146 Patienten (138 mit Urothelkarzinom).

Ergebnisse: Das durchschnittliche Alter lag bei 69,1(33–85) Jahren. 33% der Patienten waren über 75 Jahre alt und 77,4% der Patienten waren männlich. Dabei waren 46,9% der weiblichen Patienten über 75 Jahre alt versus nur 28,9% der männlichen Patienten. Bei höherem Durchschnittsalter der weiblichen Patientinnen fand sich eine vergleichbare Morbidität in beiden Geschlechtergruppen(ASA, Charlson-Comorbidity-Index). Onkologische Ergebnisse: pT0 6,1%, pTis 11%, pT1 13,7%, pT2 21,2%, pT3 27,4%, pT4 15,8%, pN+ 25,3%. Die Clavien-Dindo-Kompliationen (CDK) 1+2 traten in der Gesamtgruppe bei 13,7% auf (öfter bei den über 75-Jährigen und weiblichen Patientinnen 20,8 und 21,9%). Die CDK 3a trat bei 8,2(6,3–9,4)% in der Gesamtgruppe auf. Die CDK 3b+4 traten bei 14,4% (n=21) der Patienten auf (öfter bei den unter 75-Jährigen und bei den weiblichen Patientinnen 15,8 und 18,7%). Hierbei handelte es sich um Zweiteingriffe bei Ileus, Platzbauch oder Anastomoseninsuffizienz. Die perioperative Mortalität (CDK 5) war 4,1% (n=6). Die postoperative Liegedauer betrug durchschnittlich 18,7(9–57)Tage. In der Gruppe der über 75-jährigen Patienten wurde bei 33,3% eine Harnableitung mittels Harnleiterhautfistel(n) oder Harnleiterligatur und PCN gewählt, um die Operationszeit zu verkürzen und eine Darmchirurgie zu vermeiden. Bei der Krankenhausaufenthaltdauer zeigten sich zwischen den Altersgruppen und Geschlechtern keine Unterschiede.

Schlussfolgerung: Die Gesamtkomplikationsrate zeigte sich etwas höher für die weiblichen und über 75-jährigen Patienten. Es zeigt sich eine leicht höhere Rate an Clavien-Dindo-Komplikationen 3b+4 bei den unter 75-Jährigen. Die Liegedauer und Komorbidität waren für die verschiedenen Gruppen vergleichbar.