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Leitlinien-Empfehlungen zur Nierentumorchirurgie – Versorgungsforschung aus dem Blickwinkel der Rehabilitation
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Veröffentlicht: | 25. Februar 2019 |
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Einleitung: Die operative Therapie des lokal begrenzten Nierenzellkarzinoms hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich gewandelt. Die deutsche S3-Leitlinie formuliert hierzu: „Lokal begrenzte Tumoren im klinischen Stadium T1 sollen nierenerhaltend operiert werden.“ Wir haben uns die Frage gestellt, inwieweit dieser Leitlinien-Empfehlung in der Versorgungsrealität entsprochen wird.
Methode: 2015–2016 wurden im Rahmen einer Anschlussheilbehandlung (AHB) nach operativer Therapie eines Nierenzellkarzinoms 776 Patienten rehabilitiert. In einem Standarddokumentationsbogen wurde das Outcome der Patienten hinsichtlich Tumorstadium, OP-Methode (Zugangsweg, Organerhalt/Nephrektomie) und postoperativer Nierenfunktion (Serum-Kreatinin) erhoben.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 66,4 Jahre. 80% der Patienten wurden über einen Flankenschnitt, 11% über einen offenen abdominellen Zugang und 9% laparoskopisch (inkl. Roboter-assist.) operiert. Es ergab sich folgende Tumorstadienverteilung: pT1a-Tumore 40%, pT1b-Tumore 25%, pT2-Tumore 12%, pT3-Tumore 23% und pT4-Tumore 0,9%.
Es wurden pT1-Tumore zu 58% organerhaltend reseziert. Die Patienten nach organerhaltender Nierentumorchirurgie hatten im Durchschnitt ein deutlich besseres Serum-Kreatinin als die Patienten nach Nephrektomie.
Schlussfolgerung: Die Analyse unserer Daten zur Versorgungsrealität der Patienten mit einem lokal begrenzten Nierenzellkarzinom zeigt, dass die Leitlinien-Empfehlung zum Organerhalt bei pT1-Tumoren zu 58% umgesetzt werden konnte.
Tabelle 1 [Tab. 1]