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Langzeitergebnisse des seroserös eingebetteten Ileums als efferentes Segment verschiedener Harnableitungsreservoire („Kälble-Technik“)
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Veröffentlicht: | 15. Februar 2018 |
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Fragestellung: Im Jahre 2008 stellte die Arbeitsgruppe um Kälble das „Serosa lined and tapered ileum“ als neuen Kontinenzmechanismus des modifizierten MAINZ-Pouch-I vor. In Anlehnung an das Prinzip von Abol-Enein wird ein getapertes Ileumsegment in einen seroserösen Tunnel aus einem zweiten „U“-förmigen Ileumsegment eingebettet. Die Technik kombiniert Kontinenzmechanismus und Augmentation miteinander und kann sowohl in allen Pouchformen als auch als kontinente Vesikostomie genutzt werden.
In der urologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn wurde der „Kälble-Nippel“ seit 2008 in 21 Fällen bei unterschiedlichen Indikationen verwendet. In einer Analyse von 2011 konnte der Nippel bereits durch geringe Frühkomplikationsraten überzeugen. Ziel dieser Studie ist die Re-Evaluation der Technik insbesondere im Hinblick auf Stenose- und Inkontinenzraten im Langzeitverlauf.
Methodik: Im Rahmen der Nachsorge wurden Harninkontinenz und Katheterisierungsprobleme erfasst, eine Sonographie des Reservoirs sowie des oberen Harntraktes und eine metabolische Evaluation zur Detektion einer etwaigen metabolischen Azidose erfolgten regelhaft.
Ergebnis: Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 37 Monaten traten Stomastenosen in 33% der Fälle auf. Eine Nippelinsuffizienz mit dem Vorliegen einer Inkontinenz wurde in 21% (n=4) der Fälle beobachtet. In zwei dieser Fälle war die Ursache der Inkontinenz ein komplettes Ausgleiten des Nippels aus der seroserösen Einbettung.
Schlussfolgerung: Der „Kälble-Nippels“ zeigt geringfügig höhere Stenose- und Inkontinenzraten im Vergleich zu den zwei etabliertesten Techniken (submukös eingebetteter Appendixnippel und invaginierter Ileumnippel). Die Verwendung ist somit eher als „Zweitlinientechnik“ bei Versagen der initialen Methode indiziert. Des Weiteren bietet der “Kälble-Nippel” Vorteile für die Verwendung als Vesikostomie, da er Augmentation und Kontinenzmechanismus elegant miteinander vereinen kann.