gms | German Medical Science

64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Metachrone penile Metastasierung eines Adenokarzinoms der Prostata

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker C.E. Hach - Alfried Krupp Krankenhaus Essen, Klinik für Urologie und urologische Onkologie, Essen, Germany
  • P. Klumpen - Alfried Krupp Krankenhaus Essen, Klinik für Urologie und urologische Onkologie, Essen, Germany
  • S. Buse - Alfried Krupp Krankenhaus Essen, Klinik für Urologie und urologische Onkologie, Essen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP 1.5

doi: 10.3205/18nrwgu48, urn:nbn:de:0183-18nrwgu484

Veröffentlicht: 15. Februar 2018

© 2018 Hach et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Eine penile Metastasierung maligner Tumore ist selten. In der Literatur sind weniger als 500 Fälle beschrieben. Im urologischen Gebiet liegen die Mehrzahl sekundärer Malignome des Penis bei Blasen- und Prostatakarzinomen vor. Vor allem gemessen an der Inzidenz des Prostatakarzinoms ist die Anzahl sehr gering. Wir berichten über einen 77-jährigen Patienten mit dem Befund einer penilen Metastase 4 Jahre nach Erstdiagnose eines Adenokarzinoms der Prostata.

Methodik: Bei dem Befund eines kastrationsresistenten ossär metastasierten Prostatakarzinoms erfolgte die Vorstellung des Patienten zur Durchführung einer palliativen TURP und Einleitung einer weiterführenden Therapie bei dem Nachweis eines PSA-Progresses auf 66ng/ml unter LHRH-Analogon-Therapie. Im durchgeführten Kochenszintigramm zeigten sich regrediente Befunde, in der CT-Thorax/Abdomen-Untersuchung kleinste unspezifische Noduli pulmonal bei einem ansonsten unauffälligen Befund. Der Patient berichtet bei Vorstellung über eine seit ca. 2 Wochen bestehende Veränderung i.B.d. Glans penis. Es erfolgte eine PE der Glans penis zur Befundeinordnung und Planung des weiteren Procederes.

Ergebnis: Histologisch zeigte sich eine kontinuierliche und lymphangische Infitration der Glans-PE durch das schlecht differenzierte Adenokarzinom der Prostata. Es erfolgte die Durchführung einer palliativen TURP sowie die Initiierung einer Therapie mit Enzalutamid unter Fortführung der laufenden LHRH- und Zoledronsäure-Therapie. Hierunter zeigte sich nach 4 Monaten ein Abfall des PSA-Wertes auf 22ng/ml bei stabilen klinischen und bildgebenden Befunden.

Schlussfolgerung: Die Signifikanz peniler Metastasen eines Prostatakarzinoms ist aufgrund ihrer Seltenheit unklar. Der vorliegende Fallbericht zeigt jedoch, dass unter einer hormonablativen Therapie eine regelmäßige uroonkologische Verlaufskontrolle wichtig und insbesondere auch der Stellenwert einer sorgfältigen körperlichen Untersuchung nicht zu unterschätzen ist. Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer penilen Metastase ist die Indikation zu einer histologische Sicherung sowie in Abhängigkeit des Befundes zur zeitnahen Einleitung einer Systemtherapie gegeben