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Fast Track Stent Study – Harnleiter-Schienung und Lebensqualität nach ureterorenoskopischer Steinsanierung – eine prospektiv- randomisierte Studie
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Veröffentlicht: | 15. Februar 2018 |
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Ziel: Ein prospektiver Vergleich zwischen ureterorenoskopischer Steinextraktion ohne postoperative Harnleiter-Schienung (No Stent), extern-kurzfristiger- (UK) und intern-langfristiger Harnleiter-Schienung (DJ) bei vorbehandelten, randomisierten Patienten.
Methoden: Zwischen 8/2014 und 8/2015 wurden 142 Patienten mit symptomatischer Urolithiasis, die mit einer DJ-Einlage vorbehandelt wurden, prospektiv zu einem externen Ureter-Katheter (UK) für 6 Stunden im Vergleich zu einem DJ für 5 Tage nach sekundärer flexibler oder starrer URS (FAST1) randomisiert. Im analogen Studienprotokoll wurden zwischen 8/2016 and 11/2017 weitere145 vorbehandelte Patienten in eine Gruppe ohne postoperatives Ureterstenting (No Stent) gegen eine Gruppe mit externem UK für 6 Stunden prospektiv randomisiert verglichen (FAST 2). Studienendpunkte waren Ureter-Stent-bezogene Symptome, Lebensqualität und Schmerz, die durch einen validierten Fragebogen (USSQ) und die visuelle Analogskala (VAS) vor und 4 bis 6 Wochen nach der Operation ermittelt wurden. Ausschlusskriterien waren eine akute Harnwegsinfektion, eine Einzelniere oder ein maximaler Steindurchmesser von mehr als 25 mm.
Ergebnisse: Im Rahmen der FAST Studie wurden 287 URS (41% flexibel) an einem akademischen Zentrum von 9 Operateuren mit einer Steinfreiheitsrate von >90% durchgeführt. Die mittlere Operationszeit lag bei 21 Minuten (7-63 min). Die untersuchten Populationen (No Stent, UK und DJ) unterschieden sich nicht im mittleren Alter (50,3 Jahre), BMI (29,1) und der Steingröße (5,8 mm). Die Patienten der No Stent-Population erzielten die besten Resultate in Bezug auf den Miktions- (17,2 ±0.6; p=0,18) und Schmerzindex (7,95 ±0,9; p=0.96). Diese waren nicht signifikant zur UK Population (FAST2; p=0,48), aber hoch signifikant im Vergleich zur DJ Population (FAST1; p<0,0001). In Bezug auf die Lebensqualität (USSQ) zeigten ebenfalls "No Stent" -Patienten die besten Ergebnisse (1,63 ± 0,1) mit einem signifikanten Unterschied zur UK-Population (2,5 ± 0,3; p=0,0029) und DJ-Population (5,6 ± 0,9; p<0,0001). Die Revisionsraten zwischen den drei Gruppen unterschieden sich nicht (p=0,71).
Schlussfolgerung: Vorbehandelte Patienten erreichen eine signifikant bessere Lebensqualität und Behandlungszufriedenheit nach einer URS, wenn auf eine postoperative Harnleiter-Schienung verzichtet wird. Falls eine Harnleiter-Schienung notwendig erscheint, sollte ein externer und kurzfristiger UK bevorzugt werden.