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Anteriore Urethroplastik mit Einsatz von neuem durch tissue-engineerng kultiviertem Mundschleimhaut-Graftes: Chirurgische Techniken und Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 15. Februar 2018 |
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Zielsetzung: Prüfung der Durchführbarkeit der anterioren Urethroplastik mit Einsatz von in vitro kultiviertem (tissue-engineered) Mundschleimhaut-Transplantat.
Material und Methode: Retrospektive, multizentrische Studie mit Patienten mit rezidivierenden Strikturen mit Ausschluss von Patienten mit Hypospadie, Lichen sclerosus, traumatischen und posterioren Strikturen. Im Rahmen einer ambulanten Biopsie wird ein kleines Stück (3x3 mm) der Mundschleimhaut entnommen. Davon werden Zellen isoliert und im externem Labor (Fa. Urotiss GmbH) innerhalb von drei Wochen durch das Tissue-Engineering kultiviert mit resultierender Herstellung eines Mundschleimhaut-Transplantates (MukoCell®) mit ausschließlich patienteneigenen Zellen. Die MukoCell® von UroTiss Europe GmhH hat die Marktzulassung in Deutschland. Das hergestellte Mundschleimhaut-Graft wurde nach 3 Wochen durch vier Techniken verwendet: ventrales Onlay, dorsales Onlay, dorsales Inlay und kombiniert. Nach Entfernung von transurethralen Katheter 2-4 Wochen postoperativ wurde eine retrograde Urethrographie durchgeführt. Die Patienten wurden alle 6 Monate einer klinischen Verlaufskontrolle, wie Uroflowmetrie und Restharnmessung unterzogen. Wenn der Patient obstruktive Symptome aufwies, Qmax <12 ml/s, wurde die Urethrographie wiederholt. Patienten, die sich wegen Rezidivstriktur einer weiteren Behandlung unterziehen mussten, wurden als Versager eingestuft.
Ergebnisse: 38 Patienten (Durchschnittsalter 57 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. Die Strikturen waren bei 3 (7,9%) Fällen penil, bei 29 (76,3%) bulbär und bei 6 (15,8%) penobulbar. Die mittlere Strikturlänge betrug 5 cm. Der mediane Follow-up betrug 55 Monate. Über 38 Patienten waren 32 (84,2%) erfolgreich und (15,8%) gescheitert. Ventrales Onlay zeigte 85,7% Erfolg, dorsales Onlay 83,3%, dorsales Inlay 80%, kombinierte Technik 100%. Es wurden keine lokalen oder systemischen Nebenwirkungen aufgrund des technischen Materials registriert.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass das TEOMG (tissue engineered orales Mucosa-Graft) mit den gleichen Techniken implantiert werden kann, die für die anteriore Harnröhrenplastik verwendet wurden, wobei die native Mundschleimhaut eine ähnliche Erfolgsrate aufweist.