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64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Konditionelle Regressionsanalysen von Rezidiv- und Progressions-Wahrscheinlichkeit bei Patienten mit nicht-muskelinvasiven TaG1 Blasentumor

Meeting Abstract

  • presenting/speaker N. von Landenberg - Marien Hospital Herne Ruhr-Universität Bochum, Herne, Germany
  • A. Aziz - University of Rostock, Rostock, Germany
  • F.-C. von Rundstedt - Jena University Hospital, Friedrich-Schiller-University, Jena, Germany
  • J. Dobruch - Centre of Postgraduate Medical Education, Warschau, Poland
  • L.A. Kluth - University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
  • A. Necchi - Fondazione IRCCS Istituto Nazionale dei Tumori, Milan, Italy
  • A. Noon - Sheffield Teaching Hospitals NHS Trust, Sheffield, United Kingdom
  • M. Rink - University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
  • K. Hendricksen - The Netherlands Cancer Institute, Amsterdam, Netherlands
  • K.P.J. Decaestecker - Ghent University Hospital, Ghent, Belgium
  • R. Seiler - University of Bern, Bern, Switzerland
  • C. Poyet - University Hospital Zürich, Zürich, Switzerland
  • H. Fajkovic - Medical University of Vienna, Vienna, Austria
  • S.F. Shariat - Medical University of Vienna, Vienna, Austria
  • E. Xylinas - Cochin Hospital, Assistance-Publique Hôpitaux de Paris, Paris Descartes University, Paris, France
  • F. Roghmann - Marien Hospital Herne Ruhr-Universität Bochum, Herne, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 1.2

doi: 10.3205/18nrwgu02, urn:nbn:de:0183-18nrwgu023

Veröffentlicht: 15. Februar 2018

© 2018 von Landenberg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Um das Rezidiv-Freie-Überleben (RFÜ) und das Progressions-Freie-Überleben (PFÜ) beim TaG1 Blasentumor zu bestimmen und um eine bessere Nachsorge individuell patientenangepasst planen zu können. Darüber hinaus wird der Einfluss von Prädiktoren für ein Widerauftreten der Krankheit über die Zeit bewertet, da der nicht-muskelinvasive TaG1 Tumor ein Risiko für ein Rezidiv bzw. Progression birgt.

Material und Methoden: Die retrospektive multizentrische Studie umfasst 1.245 TaG1-Blasenkrebspatienten mit einem medianen Follow-Up von 62,7 (IQR 34,3-91,1) Monaten. Konditionelles RFÜ- und PFÜ-Raten wurden mittels Kaplan-Meier-Methode berechnet. Ein multivariables Cox-Regressionsmodell wurde für die Rezidiv- und Progressionswahrscheinlichkeit (Kovariablen: Alter, Tumorgröße, Anzahl Tumoren, frühes Rezidiv, sofortige postoperative Instillation der Chemotherapie (IPIC)) verwendet.

Ergebnisse: Nach 3 Monaten ohne Ereignis betrugen die konditionellen RFÜ- und PFÜ Raten (≥pT2) für weitere 5 Jahre ohne Ereignis 57,5% bzw. 93,4. Bei einer 1-, 2-, 3- und 5-Jahres-Überlebensrate verbesserten sich die konditionellen RFÜ-Raten für 5 weitere Jahre ohne Ereignis um +9,8 (67,3%), +5,2 (72,5%), +6,5 (79,0%), +2,0 (81,0%) bzw. +1,0% (82,0). Im Gegensatz dazu waren die 5-Jahres-PFÜ-Raten mit 94,3% nach 1 Jahr auf 94,1% nach 5 Jahren mehr oder weniger stabil. Multivariable Analysen zeigten einen abnehmenden Einfluss der Kovariablen auf RFÜ-Wahrscheinlichkeit im Zeitverlauf. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelten wir ein Follow-Up-Regime für den intermediäre TaG1-Typ. Hauptlimitation war hierbei das retrospektive Design.

Zusammenfassung: Die konditionellen Überlebensanalysen zeigen, dass sich das Risikoprofil des Patienten im Laufe der Zeit ändert. RFÜ-Raten steigen, während PFÜ-Raten mit zunehmender Überlebenszeit stabil waren. Der Einfluss prognostischer Faktoren nimmt mit der Zeit ab. Unsere Ergebnisse können für die Patientenberatung und die Planung einer personalisierten Nachsorge genutzt werden.