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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Ausgeprägtes öffentliches Interesse an der Andrologie: Eine Neue Medien basierte Querschnittsanalyse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker J. Salem - Universitätsklinik Köln, Urologie, Köln, Germany
  • H. Borgmann - Universitätsklinik Mainz, Klinik für Urologie, Mainz, Germany
  • M. Baunacke - TU Dresden, Klinik für Urologie, Dresden, Germany
  • K. Boehm - Universitätsklinik Mainz, Klinik für Urologie, Mainz, Germany
  • C. Groeben - TU Dresden, Klinik für Urologie, Dresden, Germany
  • M. Schmid - Universitätsklinik Göttingen, Klinik für Urologie, Göttingen, Germany
  • F. Siegel - Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Urologie, Mannheim, Germany
  • J. Huber - TU Dresden, Klinik für Urologie, Dresden, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP 2.15

doi: 10.3205/17nrwgu82, urn:nbn:de:0183-17nrwgu823

Veröffentlicht: 19. April 2017

© 2017 Salem et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das öffentliche und akademische Interesse an urologischen Erkrankungen und Therapien unterliegt einer schnellen Entwicklung. Wir stellten die Hypothese auf, dass für verschiedene Therapien und Erkrankungen ein unterschiedlich ausgeprägtes Interesse vorliegt.

Methodik: Durch Microsoft Academic Search bildeten wir die urologische Landschaft der Erkrankungen und Therapien in 56 Schlüsselbegriffen ab und gruppierten diese in 9 Teilbereiche gemäß den European Association of Urology Sections. Öffentliches Interesse wurde durch Video Aufrufe bei YouTube und akademisches Interesse durch die Anzahl von Artikel Zitationen gemessen (am 12.06.16). Zur Generierung der YouTube Daten entwickelten wir ein Computerprogramm, welches mit dem YouTube Programmierschnittschtelle (API V3) interagiert. Das Verhältnis vom öffentlichen zu akademischen Interesse wurde berechnet.

Resultate: Für die 56 urologischen Schlüsselbegriffe ermittelten wir 226.617.591 Video Aufrufe bei YouTube und 2.146.287 Artikel Zitationen bei Microsoft Academic Search. Die am häufigsten geschauten Videos betrafen das Thema „prostate cancer“ mit 46.024.076 Videoaufrufen, „premature ejaculation“ mit 44.080.354 Videoaufrufen, „erectile dysfunction“ mit 40.191.942 Videoaufrufen, „kidney transplant“ mit 33.183.702 Videoaufrufen und „testicular cancer“ mit 31.237.052 Videoaufrufen. Abbildung 1 [Abb. 1] zeigt das Verhältnis zwischen öffentlichem und akademischem Interesse untergliedert in 9 urologische Teilbereiche mit hohem öffentlichen Interesse an andrologischen Themen (Verhältnis: 4,6). Weitere Erkrankungen oder Therapien mit hohem öffentlichen Interesse waren „premature ejaculation“ (Verhältnis 54,4), „testicular cancer“ (Verhältnis 11,4), „erectile dysfunction“ (Verhältnis 5.5) und „kidney transplant“ (Verhältnis 3,7). Urologische Therapien zeigten ein stärkeres öffentliches Interesse als urologische Erkrankungen (p=0.029).

Schlussfolgerung: Eine Quantifizierung des öffentlichen und akademischen Interesses durch einen Neue Medien basierten Ansatz ist grundsätzlich möglich. Wir fanden ein Missverhältnis des öffentlichen und akademischen Interesses in mehreren urologischen Erkrankungen und Therapien mit einem Schwerpunkt des öffentlichen Interesses an andrologischen Themen. Öffentliches Interesse sollte bei Forschungsprojekten, Konferenzplanungen und Patienteninformationsprojekten mit bedacht werden.