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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Artifizieller Sphinkter AMS 800 bei der Frau: Seltene Indikationen und akzeptable Komplikationsrate

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker K. Sayed Ahmed - Krankenhaus Düren, Urologie, Düren, Germany
  • B. Kaftan - St. Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • R. Olianas - St. Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 5.7

doi: 10.3205/17nrwgu44, urn:nbn:de:0183-17nrwgu447

Veröffentlicht: 19. April 2017

© 2017 Sayed Ahmed et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Sphinkterimplantation bei der Frau ist eine relativ seltene Indikation. Die Implantation nach multiplen Inkontinenzoperationen oder Beckentrauma ist chirurgisch anspruchsvoll und kann mit erheblichen Komplikationen verbunden sein. Wir stellen unsere Erfahrung bei diesen Patientinnen vor.

Materialen und Methoden: Wir haben retrospectiv die medizinischen Aufzeichnungen und OP-Berichte von 17 Frauen ausgewertet, bei denen von 2006 bis 2015 die Implantation eines artifiziellen Sphinkters bei schwerer Harninkontinenz durchgeführt wurde. Erfolg und Komplikationen sind die Endpunkte dieser Studie.

Ergebnis: Das Durchschnittsalter aller Patienten betrug 57 Jahre (18–77 Jahre). Die Nachbeobachtungszeit beträgt 16 bis 112 Monate mit einer mittleren Nachbeobachtungsdauer von mehr als 64 Monaten. Indikationen zur Sphinkter-Implantation waren eine Harnbelastungsinkontinenz bei Schwäche der intrinsischen Schließmuskelfunktion aufgrund von multiplen, erfolglosen vorangegangenen Inkontinenzoperationen in 15 Patientinnen (88%) und neurogene Blasenfunktionsstörungen mit Harnbelastungsinkontinenz (Myelomeningozele) in 2 Patientinnen (12%).

Die Komplikationsrate während des Follow-Ups liegt bei 24%; Funktionsverlust wegen Gewebe-Atrophie in zwei Fällen (12%), mechanisches Versagen in einem Fall (6%) und Protheseninfektionen ebenso in einem Fall (6%). Drei Patientinnen (18%) wurden erfolgreich revidiert. Bei einer Patientin war eine Harnableitung notwendig. 70% der Patientinnen benötigten keine bis eine Vorlage täglich, 30% benötigten mehr als eine Vorlage täglich. 13 Patienten (76%) sind mit der Kontinenz zufrieden. Infolge der Therapie haben sie eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erreicht.

Schlussfolgerung: Unsere Studie legt nahe, dass die Implantation von artifiziellen Sphinkteren (AMS 800) bei Frauen mit erheblicher Belastungsinkontinenz mit zufriedenstellender Kontinenz bei akzeptabler Komplikationsrate bietet.