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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Langzeitergebnisse der AdVance XP Schlinge in der Therapie der männlichen Belastungsinkontinenz nach radikaler Prostatektomie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker M. Grabbert - Klinikum der Universität München (LMU), Urologische Klinik und Poliklinik, München, Germany; Universitätsklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln, Germany
  • A. Kretschmer - Klinikum der Universität München (LMU), Urologische Klinik und Poliklinik, München, Germany
  • B. Klehr - Klinikum der Universität München (LMU), Urologische Klinik und Poliklinik, München, Germany
  • C. Gozzi - Marienklinik Bozen, Urologische Klinik, Bozen, Italy
  • P. Rehder - Medizinische Universität Innsbruck, Urologische Klinik und Poliklinik, Innsburck, Austria
  • R. Homberg - St. Barbara Klinik Hamm, Klinik für Urologie, Kinderurologie und Uro-Gynäkologie, Hamm, Germany
  • F. May - Klinikum Dachau, Urologische Klinik, Dachau, Germany
  • P. Gebhartl - Klinikum Vöcklabrück, Urologische Klinik, Vöcklabrück, Germany
  • C.G. Stief - Klinikum der Universität München (LMU), Urologische Klinik und Poliklinik, München, Germany
  • R.M. Bauer - Klinikum der Universität München (LMU), Urologische Klinik und Poliklinik, München, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 5.4

doi: 10.3205/17nrwgu41, urn:nbn:de:0183-17nrwgu411

Veröffentlicht: 19. April 2017

© 2017 Grabbert et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die AdVanceXP-Schlinge (AdVXP) wurde 2010 in Deutschland eingeführt. Publizierte Daten zur Effektivität und Sicherheit des AdVXP in der Therapie der männlichen Belastungsinkontinenz nach radikaler Prostatektomie (PPI) sind aktuell noch auf ein Follow-up von maximal 24–30 Monaten beschränkt. In der vorliegenden Studie werden erstmalig multizentrische 4-Jahres Daten des AdVXP in der Therapie der PPI vorgestellt.

Methodik: Insgesamt wurden 115 Patienten in die Studie eingeschlossen. Patienten mit einem Urinverlust im Liegen, einer vorhergehenden Inkontinenz Operation oder Radiatio und einer funktionellen Harnröhrenlänge unter 1 cm in der präoperativen endoskopischen Evaluation wurden ausgeschlossen. Postoperativ wurde ein 24-h-Padtest, die validierten IQOL sowie ICIQ-UI SF Fragebögen und der IIEF-5- sowie IPSS-Score abgefragt. Außerdem wurde die VAS bzgl. postoperativer Schmerzzustände und der PGI-Score bzgl. der subjektiven Zufriedenheit der Patienten erfasst. Patienten mit einem Urinverlust von 0–5g wurden als geheilt bezeichnet, Patienten mit einer Reduktion des Urinverlust von >50% wurden als verbessert klassifiziert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Wilcoxon-Test.

Ergebnis: Der mittlere präoperative Urinverlust im 24-h-Padtest betrug 270,0 g. Nach einem Follow-up von 3 Monaten (n=114) waren 64,9% der Patienten geheilt, bei 31,6% verbesserte sich die Harninkontinenz. Der mittlere Urinverlust reduzierte sich signifikant auf 34,9 g (p< .001). Nach einem Follow-up von 36 Monaten (n=47) waren 66,0% der Patienten geheilt, bei 23,4% verbesserte sich die Harninkontinenz. Der mittlere Urinverlust reduzierte sich signifikant auf 21,8 g (p< .001). Nach einem Follow-up von 48 Monaten (n=15) waren 60,0% der Patienten geheilt, bei 20,0% verbesserte sich die Harninkontinenz. Der mittlere Urinverlust reduzierte sich signifikant auf 21,8 g (p< .001).

Die Lebensqualität-Scores (IQOL und ICIQ-UI SF, jeweils p<0,001) verbesserten sich beide signifikant. Es waren keine signifikanten Veränderungen im IIEF-5 oder IPSS nachweisbar. Es ist über keine relevanten intra- oder postoperativen Komplikationen und keine Arrosionen oder Explantationen zu berichten.

Schlussfolgerung: Die AdVance XP Schlinge zeigt gute und verlässliche Ergebnisse in der Therapie der PPI sowie eine hohe Zufriedenheit der Patienten und eine niedrige Komplikationsraten im Follow-up bis zu 4 Jahren, bei adäquater präoperativer Selektion der Patienten.