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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Tumorkontrolle und funktionelle Ergebnisse der radikalen Prostatektomie – eine Analyse von 20 Kliniken

Meeting Abstract

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  • M.C. Butea-Bocu - Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation (UKR) der Kliniken Hartenstein, Bad Wildungen, Germany
  • presenting/speaker O. Brock - Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation (UKR) der Kliniken Hartenstein, Bad Wildungen, Germany
  • I. Knop - Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation (UKR) der Kliniken Hartenstein, Bad Wildungen, Germany
  • U. Otto - Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation (UKR) der Kliniken Hartenstein, Bad Wildungen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 4.7

doi: 10.3205/17nrwgu34, urn:nbn:de:0183-17nrwgu349

Veröffentlicht: 19. April 2017

© 2017 Butea-Bocu et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Zur Qualitätssicherung der radikalen Prostatektomie (RP) bei Prostatakarzinom wurden Mindestzahlen von 50 Eingriffen im Jahr postuliert. Ziel dieser Studie war es, die Frage zu beantworten, ob es Unterschiede gibt in den frühfunktionellen und onkologischen Ergebnissen im direkten, anonymisierten Vergleich operierender Kliniken und ob diese vom Patientenvolumen abhängig sind.

Methodik: Die Analyse frühfunktioneller und onkologischer Parameter erfolgte prospektiv bei Patienten nach RP zu Beginn der fachspezifischen uroonkologischen Frührehabilitation im UKR im Zeitraum von 11/2014 bis 10/2016 aus zwanzig Kliniken (n=3354). Die Parameter Kontinenz, quantifiziert im 24-h-PAD-Test sowie eingeteilt nach Otto et al., Uroflowmetrie, Tumorstadium, Gleason-Score, Resektionsstatus (R0/R1), PSA-Wert und Alter in drei Gruppen (≤59, 60 – 69, ≥70) wurden erfasst.

Ergebnis: Bei Antritt der AHB lag der Urinverlust im Median bei 155 g/24 h (Range 30,5 g – 598 g). Eine Frühkontinenz gemessen im 24-h-PAD-Test (0 g/24 h) bestand bei 36,4% der Patienten. Die Kontinenzraten der einzelnen Kliniken lagen zwischen 54,5% und 9,3%, die R1-Raten zwischen 9,3% und 35,4%. Die drei Kliniken mit den größten Patientenvolumina erzielten in der Summe die besten Kontinenzraten, die sich von den anderen Klinken mit einem minimalen Signifikanzniveau unterschieden. Das Patientenprofil unterschied sich nicht signifikant bzgl. Tumorstadium, PSA-Wert und Alter. Von den übrigen Kliniken wiesen einige gleich gute funktionelle und onkologische Outcome-Parameter auf, die denen der drei größten Kliniken entsprechen.

Schlussfolgerung: Die funktionellen und onkologischen Ergebnisse zwischen den einzelnen Kliniken waren äußerst heterogen. Die Unterschiede der einzelnen Kliniken untereinander waren teilweise hoch signifikant. Das Patientenvolumen scheint nicht der entscheidende Parameter für das clinical outcome nach radikaler Prostatektomie zu sein.