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Neue Radioligandentherapie mit 177Lu-PSMA-617 bei Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom: Erste klinische Erfahungen nach 50 Therapiezyklen
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Veröffentlicht: | 25. Februar 2016 |
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Fragestellung: Trotz zahlreicher neuer Therapieoptionen ist die Behandlung des metastasierten Prostatakarzinoms (mPCa) und insbesondere des metastasierten kastrationsresistenten PCa (mCRPC) schwierig und Resistenzbildung auf zugelassene Therapieoptionen sind im Verlauf die Regel. Daher werden dringend neue Therapieansätze benötigt. Die zuletzt entwickelten Theranostik-Konzepte mit Nutzen von radionuklid-gelabeltem Prostataspezifischem Membranantigen (PSMA) sind von zunehmender Bedeutung in der Diagnostik und Therapie beim metastasierten PCa. Wir berichten ersten die Ergebnisse unserer Radioliganden-Therapie (RLT) mit 177Lu-PSMA-617 bezüglich Tolerabilität und Ansprechen.
Methodik: Wir führten insgesamt 50 Therapiezyklen mit 177Lu-PSMA-617 bei 28 Patienten durch. Wir untersuchten sicherheitsrelevante Toxizitäten und das Ansprechen jedes einzelnen Patienten anhand des PSA-Verlaufs. Das Ausmaß der Metastasierung und PSMA-Expression wurde anhand von 68Ga-PSMA-PET/CTs evaluiert.
Ergebnis: 22 Patienten erhielten zwei und sechs Patienten erhielten nur einen Zyklus der 177Lu-PSMA-617-Therapie. Die mittlere applizierte Aktivität lag im ersten Zyklus bei 5,92±0,44 GBq und bei 5,86±0,73 GBq im zweiten Zyklus. Bei 59% bzw. 75% der Patienten kam es nach einem oder zwei Zyklen der Therapie zu einem PSA-Abfall. Ein PSA-Abfall von ≥50% trat bei 32% bzw. 50% der Patienten auf. Es kam zu keinen relevanten Veränderungen von sicherheitsrelevanten hämatologischen oder Nierenfunktionsparametern. Eine permanente Xerostomie trat in keinem Fall auf.
Schlussfolgerung: Nach 50 applizierten Zyklen scheint diese RLT mit 177LuPSMA-617 ein sicheres Nebenwirkungsprofil aufzuweisen und von den Patienten gut toleriert zu werden. Bei einem großen Teil der vielfach massiv vorbehandelten Patienten kam es zu einem guten Therapieansprechen.