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62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

Radikale Prostatektomie – Ergebnisse der DRG-Statistik aus Deutschland

Meeting Abstract

  • presenting/speaker J. Schmitges - HELIOS Klinikum Krefeld, Abteilung für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Germany
  • J. Rose - HELIOS Klinikum Krefeld, Abteilung für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Germany
  • J. Pollmanns - Hochschule Niederrhein, Kompetenzzentrum Routinedaten im Gesundheitswesen, Krefeld, Germany
  • M. Graefen - Martiniklinik am UKE GmbH, Prostatakarzinomzentrum, Hamburg, Germany
  • B. Neukirch - Hochschule Niederrhein, Kompetenzzentrum Routinedaten im Gesundheitswesen, Krefeld, Germany
  • M. Friedrich - HELIOS Klinikum Krefeld, Abteilung für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Germany
  • S. Drösler - Hochschule Niederrhein, Kompetenzzentrum Routinedaten im Gesundheitswesen, Krefeld, Germany
  • M. Weyermann - Hochschule Niederrhein, Kompetenzzentrum Routinedaten im Gesundheitswesen, Krefeld, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV4.4

doi: 10.3205/16nrwgu49, urn:nbn:de:0183-16nrwgu490

Veröffentlicht: 25. Februar 2016

© 2016 Schmitges et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die radikale Prostatektomie (RP) ist eine der am häufigsten verwendeten Therapieoptionen des Prostatakarzinoms. National repräsentative Daten für Deutschland sind bisher nicht vorhanden.

Methodik: Die Analysen erfolgten anhand der vollständigen Abrechnungsdaten der Krankenhäuser nach §21 KHEntgG des Jahres 2012 mittels kontrollierter Datenfernabfrage via Forschungsdatenzentrum des statistischen Bundesamtes. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit Hauptdiagnosekode Prostatakarzinom (C61) und OPS Kode einer RP (5-604). Es wurden Patientenalter, Charlson Comorbiditäts Index, Lymphadenektomiestatus, operativer Zugangsweg (retropubisch vs. laparoskopisch vs. roboterassistiert) und Bundesland des behandelnden Krankenhauses extrahiert. Endpunkte waren die Raten allogener und autologer Bluttransfusionen, intra- und postoperative Komplikationen, Mortalität sowie Verweildauer und DRG-Erlös.

Ergebnis: Insgesamt 24461 Männer wurden ausgewertet. Hiervon unterzogen sich 16112 (65,9%) Männer einer retropubischen, 2724 (11,1%) Männer einer laparoskopischen und 4636 (23,0%) Männer einer roboterassistierten RP. Es bestanden im ersten Analyseschritt 11 Doppelnennungen. Die Rate der Lymphadenektomie betrug 86,1%. Die Rate allogener und autologer Bluttransfusionen betrug 8,3 vs. 0,3%. Die Rate intraoperativer Komplikationen betrug 2,4%. Es erlitten 1,3% der Patienten eine Darmverletzung, 0,6% eine Harnleiterverletzung und 1,1% eine Nerven- oder Gefäßverletzung. Die allgemeine Rate postoperativer Komplikationen betrug 26,2%. Es erlitten 2,6% der Patienten eine kardiale, 1,0% eine respiratorische, 3,7% eine die Wunde betreffende, 1,6% eine vaskuläre, 8,3% eine urogenitale, 7,3% eine diverse internistische und 12,9% eine diverse chirurgische Komplikation. Die Mortalität betrug 0,1%. Die mittlere stationäre Verweildauer betrug 10,8 Tage. Der mittlere DRG-Erlös betrug 7302 Euro.

Schlussfolgerung: Nationale Daten sind notwendig zum Vergleich der Ergebnisse einer einzelnen Institution. Es wurden im Jahr 2012 in Deutschland 33% aller RPn minimal-invasiv durchgeführt, die Rate simultaner Lymphadenektomie lag bei 86%.