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62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

Postoperative 3D Rekonstruktion des PVDF Visible Mesh Implantates nach Sacrokolpopexie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker R. Anding - Universitätsklinikum Bonn, Neuro-Urologie, Bonn, Germany
  • S. Latz - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Germany
  • S. Müller - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Germany
  • R. Kirschner-Hermanns - Universitätsklinikum Bonn, Neuro-Urologie, Bonn, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV3.8

doi: 10.3205/16nrwgu41, urn:nbn:de:0183-16nrwgu416

Veröffentlicht: 25. Februar 2016

© 2016 Anding et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das postoperative Verhalten von Mesh Implantaten im Rahmen der weiblichen Descensuschirurgie und die optimalen Fixierungspunkte sind seit langem Gegenstand der Diskussion. Da das weitaus am häufigsten verwendete Polypropylenmaterial nicht röntgenfähig ist, gibt es Rekonstruktionen nur aus MRT Untersuchungen, die durch Bewegung, Überlagerung und andere Artefakte häufig schwer zu interpretieren sind. 2013 wurde von Hansen et al. erstmals die Verwendung eines mit Eisenpartikeln beladenen PVDF Implantates beim Menschen und die Darstellung mittels MRT vorgestellt. Wir haben dieses neue Implantat bei 7 Patientinnen im Rahmen einer Sacrokolpopexie verwendet und das postoperative Ergebnis aus MRT Bildern 3D rekonstruiert.

Methodik: Seit April 2013 wurde bei 7 Patientinnen ein PVDF Visible Mesh Implantat (DynaMesh® PR visible) bei einer Sacrokolpopexie eingesetzt, davon 5 Mal komplett extraperitoneal. In 2 Fällen wurde aufgrund einer larvierten Belastungsinkontinenz zusätzlich eine Kolposuspension durchgeführt. In 2 Fällen war keine Hysterektomie vorausgegangen. Prä- und postoperativ erfolgten dynamische MRT Untersuchungen, woraus 3D Rekonstruktionen der Implantate in ihrer postoperativen Lage und den anatomischen Beziehungen zur Umgebung erstellt wurden.

Ergebnis: In allen Fällen konnte eine vollständige anatomische und funktionelle Korrektur des Descensus erzielt werden. In den dynamischen MRT Sequenzen, die bislang nur im Liegen durchgeführt werden können, zeigte sich eine stabile Defektkorrektur. In den 3D Rekonstruktionen ließ sich isoliert die postoperative Form und Lage der Implantate darstellen sowie die anatomischen Beziehungen zu den Beckenorganen.

Schlussfolgerung: Die Verwendung eines im MRT sichtbaren Mesh Implantates ermöglicht die postoperative Darstellung des Operationsergebnisses und möglicher Operationsfolgen. Dies leistet einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion um die optimale Meshlage und -fixierung, zudem kann diese Technik eventuelle Folgeoperationen verhindern. Die primär extraperitoneale Sacrokolpopexie ist eine sinnvolle Verbesserung der klassischen Technik mit gleichwertigem Ergebnis.