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Kann Fesoterodin die analgetische Therapie bei Katheter-assoziierte Blasentenesmen in der akuten Phase nach TUR-B/P ersetzen?
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Veröffentlicht: | 25. Februar 2016 |
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Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung war die Effektivität von Fesoterodin in der kurzzeitigen Anwendung im Rahmen einer früh-postoperativ ausgelösten OAB/LUTS nach transurethraler Resektion (TUR-B/-P).
Methodik: In einer prospektiven Studie wurden Patienten nach TUR am 1. postop. Tag nach Symptomen einer LUTS/OAB und Schweregrad (VAS 0-10) befragt. Bei 67 Patienten, die über eine DK-assoziierte OAB/LUTS nach TUR klagten, führten wir eine Therapie mit Fesoterodin 4-8mg/Tag durch. Das Ansprechen wurde durch direkte Befragung der Patienten mittels 3-Stufen-Beurteilung (1. vollständige/nahezu vollständige Beschwerdefreiheit, 2. mäßige oder 3. keine Linderung) sowie VAS (0-10) evaluiert. Nach DK-Entfernung erfolgte eine Restharnkontrolle.
Ergebnis: Der Verteilung der Patienten in Bezug auf die erfolgte Operation ergab TUR-B n= 41 Pat. (61%) vs. TUR-P n= 26 Pat. (39%). Der Schweregrad der DK-assoziierten LUTS zu Therapiebeginn wurde im Mittel mit 5,6 Punkten angegeben. Bei 42 (63%) Pat. konnte eine vollständige/nahezu vollständige Linderung der LUTS durch 4mg Fesoterodin erreicht werden. Eine mäßige Reduktion der LUTS wurde von 14 (21%) Pat. angegeben, welche durch Erhöhung der Dosis auf 8mg bei 10 (15%) Pat. zur Beschwerdefreiheit führte. Eine zusätzliche analgetische Therapie war bei keinem dieser Patienten erforderlich. Bei 11 (16%) Pat. konnte keine ausreichende Verbesserung durch Fesoterodin 4-8mg/Tag erreicht werden. Die Therapiedauer lag im Mittel bei 3,1 Tagen. In 97% waren keine signifikant erhöhten Restharnwerte nach DK-Entfernung nachweisbar.
Schlussfolgerung: Die temporäre Anwendung von Fesoterodin in der Akutphase nach transurethraler Resektion ist problemlos sowie sicher durchführbar und führt zu einer signifikanten Reduktion der postoperativen DK-assoziierten OAB/LUTS ohne erhöhtes Risiko für eine Harnblasenentleerungsstörung.