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62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

Verbesserung der Lebensqualität durch Onabotulinumtoxininjektion bei radiogenen Blasenfunktionsstörungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker S. Knüpfer - Universitätsklinikum Kiel, Urologie, Kiel, Germany
  • C.M. Naumann - Universitätsklinikum Kiel, Urologie, Kiel, Germany
  • M. Hamann - Universitätsklinikum Kiel, Urologie, Kiel, Germany
  • K.P. Jünemann - Universitätsklinikum Kiel, Urologie, Kiel, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV3.3

doi: 10.3205/16nrwgu36, urn:nbn:de:0183-16nrwgu368

Veröffentlicht: 25. Februar 2016

© 2016 Knüpfer et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Onabotulinumtoxin-A-Toxin Injektion (OnabotA) ist eine etablierte Therapie für die neurogene und idiopathisch überaktiven Blase. 30 % der Patienten, die eine perkutane Radiatio erhalten, entwickeln im Verlauf Urgency, Dysurie, Polakisurie, chronische Schmerzen im kleine Becken. Eine mögliche Therapieoption dieses schwer behandelbaren Beschwerdebildes stellt die (OnabotA) -Injektionen in die Blasenwand dar.

Material und Methoden: 13 Patienten (Durchschnittsalter 73 Jahre) mit strahlenbedingten Blasenfunktionsstörungen erhielten im Zeitraum von 2008 bis 2010 eine (OnabotA) -Therapie. Die verwendete Dosierung betrug 200IE /20 Injektionssites 5/13 erhielten 300IE/30Sites (OnabotA). Präoperativ wurde eine Urodynamik, sowie eine Zystoskopie und eine vaginale Einstellung durchgeführt. Die Evaluation erfolgte retrospektiv anhand der Patientenakten sowie einem telefonischen Interview. Die Bewertung der Lebensqualität erfolgte mittels International Consultation and Incontinence Questionaire (ICIQ )Short form. Die operative Behandelung erfolgte nach den üblichen Standards in allgemeiner Anästhesie.

Ergebnisse: Alle Eingriffe erfolgten komplikationslos. Der Dauerkatheter konnte < 24Std. postoperativ entfernt werden. Die stationäre Verweildauer betrug durchschnittlich 1 Tag.

Im Rahmen des Follow up profitierten zwei Drittel (8/13) der Patienten von der Behandlung. Urodynamisch zeigte sich eine Zunahme der Blasenkapazität von durchschnittlich 208 ml auf 286 ml bei verbesserter Harnstrahlstärke (5,9 ml/s vs. 21 ml/s). Der Restharn betrug durchschnittlich 34 (0-40) ml. Bei keinem Patient trat eine Harnverhaltung auf. Es zeigte sich eine signifikante Reduktion der Tagesmiktionsfrequenz (10x vs. 4x), der Nykturie (4x vs. 2x), sowie des Vorlagenverbrauchs (3Stk vs.1Stk). Systemische Nebenwirkungen der (OnabotA) injektion wurden nicht beobachtet. In vier Fällen wurden bei nachlassender Wirkung konsekutive Injektionen verabreicht. Der zeitliche Abstand zwischen den Injektionen betrug durchschnittlich 10 Monate.

Schlussfolgerung: In der Therapie der radiogenen Harnblasenentleerungsstörungen stellt die (OnabotA) -Therapie eine Option dar. Unsere Ergebnisse zeigen eine verbesserte Lebensqualität im Zusammenhang mit einer sicheren und effektive Anwendbarkeit in dieser speziellen Indikation.