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62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

Die Perkutane Nephrolitholapaxie in der „supine-position“ – eine sichere Operation mit hervorragendem Ergebnis

Meeting Abstract

  • presenting/speaker M. Reichert - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • M. Aragona - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • C. Bischoff - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • J. Ekrutt - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • R. Seibel - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • J. Riepenhusen - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • R. Olianas - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV1.11

doi: 10.3205/16nrwgu20, urn:nbn:de:0183-16nrwgu209

Veröffentlicht: 25. Februar 2016

© 2016 Reichert et al.
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Gliederung

Text

Methodik: Zwischen 2007 und 2015 führten wir insgesamt 254 PNLs an 218 Patienten in laterarisierter Steinschnittlagerung (supine position) durch, z.T. mit gleichzeitiger Ureterorenoskopie zur kompletten Steinsanierung. Mit dieser Studie ist ein interner Vergleich früherer Ergebnisse, aber auch eine Gegenüberstellung der publizierten Daten vorgesehen. Hierbei werden Patienten-Alter, Geschlecht, Steingröße, Hb-Abfall, Komplikationen, Schnitt-Naht-Zeiten und die Steinfreiheitsrate evaluiert.

Ergebnisse: Primäre Lagerung der Patienten stellte die „Barts flank free position“ dar mit den Gegebenheiten angepassten Modifikationen. 16,9% der Eingriffe wurden kombiniert durchgeführt (retrograde Ureterorenoskopie (rURS) und PNL) (n=43). Bei 189 Patienten wurde einmalig eine PNL durchgeführt, 2 x PNL: 24 Patienten, 3 x PNL: 3 Patienten und 4 x PNL: 2 Patienten. Die Schnitt- Nahtzeit aller Eingriffe (n=254) betrug im Mittel 96,91 Minuten (Min-Max: 12-250 min). Der Mittelwert der Schnitt- Nahtzeit der primären PNLs (n=218) lag bei 95,6 min (Min-Max: 12-238 min), der Re-PNLs (n=36) bei 102,34 Minuten (Min-Max: 15-250 min), und der kombinierten PNL/rURS bei 104,83 min. 78,8% aller Patienten erreichten eine komplette primäre Steinfreiheitsrate. Die Steinfreiheitsrate bei den Re-PNL Eingriffen betrug insgesamt 80,60%. Kombinierte PNL/rURS (n=43): 73% der Patienten waren nach dem primären Eingriff komplett steinfrei. Zu nachweisbaren klinisch-signifikanten Hämatomen kam es in 3,1% der Fälle (n=8) – postinterventionelles Fieber/Infekt bei 3,1% (n=8). OP Abbruch in 4 Fällen (1,5%), hauptsächlich aufgrund blutungsbedingter intrarenaler schlechter Sicht (n=3). In einem Fall kam es zu einer Schaftdislokation bei Adipositas. Im Mittel kam es zu einen HB Abfall von 1,58 HB Punkten (Min: 0,0, Max: 7,2). Erythrozytenkonzentrate mußten bei 7 Patienten transfundiert werden.

Schlussfolgerung: Unsere Arbeit stellt unseres Wissens nach das größte bisher veröffentlichte Patientenkollektiv zur PNL in der Supine-Position einer einzelnen Institution dar. Unsere Ergebnisse zeigen, daß die erfolgreiche komplette Steinsanierung zum Teil höher ist als die veröffentlichten Daten zu der PNL in Bauchlagerung. Sie ist ein sehr sicheres Verfahren ohne Gefahr der Verletzung von Darm oder viszeralen Organen.