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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Aberrante Expression von Caspase 14 in Urothelkarzinomen der Harnblase

Meeting Abstract

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  • J. Salem - St. Josefs Hospital, Klinik für Urologie, Dortmund, Germany; Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Pathologie, Hannover, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP2.9

doi: 10.3205/15nrwgu082, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0820

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Salem.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Im normalen Urothel der Harnblase und im Großteil der Harnblasenkarzinome wird der Transkriptionsfaktor GATA3 gebildet. GATA3 kann prinzipiell mit einer Expression von Caspase 14 assoziiert sein. Eine mögliche Expression von Caspase 14 oder des Caspase-14-Kofaktors Filaggrin wurden bisher im Harnblasenkarzinom nicht untersucht. Caspase 14 ist ein Enzym, das bei der Differenzierung von Epithelzellen beteiligt ist.

Ist die Expression von GATA3 im normalen Urothel und Urothelkarzinomen mit einer Expression von Caspase 14 und Filaggrin assoziiert?

Ist die aberrante Caspase-14-Expression mit dem histopathologischen Grad der Dedifferenzierung, dem T-Stadium, der Metastasierung und der Prognose assoziiert?

Kann Caspase 14 als Tumormarker für Urothelkarzinome der Harnblase verwendet werden?

Methoden: Insgesamt 50 Proben von 30 Patienten mit einem Urothelkarzinom (30 Primärtumore und 9 korrespondierende Metastasen) und 11 tumorfreie Urothelproben wurden mittels Immunhistochemie analysiert (Antikörper gegen GATA3, Caspase 14, Filaggrin).

Ergebnisse: Tumorfreie Urothelzellen bilden GATA3, zeigten aber keine Expression von Caspase 14 oder Filaggrin. Ein Teil der GATA3-positiven Urothelkarzinome zeigt eine Expression von Caspase 14 (n=9/30, 30%). Filaggrin wurde in weniger Tumoren gebildet (n=3/30, 10%), war jedoch nur in jeweils <5% der Tumorzellen fokal nachweisbar. Eine Kolokalisation von Caspase 14 und Filaggrin fand sich nicht. In einem Teil der Metastasen konnte Caspase 14 (n=5/9, 56%) nachgewiesen werden. Bei 4 dieser 5 Metastasen konnte ein ähnliches Expressionsmuster wie im Primärtumor nachgewiesen werden. In der anderen dieser 5 Metastasen war Caspase 14 nur fokal nachweisbar, aber nicht im korrespondierenden Primärtumor. Die Caspase-14-Expression war nicht mit dem histopathologischen Grad der Dedifferenzierung, dem T-Stadium, der Metastasierung oder der Prognose assoziiert.

Schlussfolgerung: In einem Teil der Urothelkarzinome wird Caspase 14 aberrant exprimiert. Da sich dies jedoch nur in einem Drittel der Urothelkarzinome zeigt, limitiert es die Verwendung als sicheren Tumormarker.